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Höchbergs schönster Dachboden
Höchberg Reinhard Klinger ist Kulturreferent der Gemeinde Höchberg. Stolz berichtet er, dass das Kulturstüble im Lamm seit 19 Jahren immer wieder für kabarettistische Highlights sorgt und er trotzdem mit einem Budget von nur 15 000 Euro pro Jahr zurechtkommt.
Von unserem Redaktionsmitglied Günther Hillawoth
 |  aktualisiert: 03.12.2006 22:29 Uhr
Für 2006 wünscht Klinger sich zum ersten Mal eine Erhöhung - mehr oder weniger als Geburtstagsgeschenk für 20 Jahre hochklassiges Programm. Und wenn alle mithelfen, die 99 Stühle in Höchbergs schönstem Dachboden zu besetzen, dann zahle sich die Investition nicht nur aus. Die Gemeinde bekäme sogar einen Teil ihres Zuschusses wieder zurück.

"Die Höchberger sollen sich nicht verstecken"

Reinhard Klinger Kulturreferent Höchberg

Es sei gar nicht so schwierig, gute Veranstaltungen zu organisieren. "Gute Kontakte braucht's, Ideen und viele Gäste natürlich." Die Höchberger Kulturszene müsse sich nicht verstecken. "Die Höchberger, allen voran die Repräsentanten des Ortes, sollten sich aber auch vor der Kultur nicht verstecken", so der Appell Klingers.

1996 hat der gebürtige Berliner, der seit 1983 in Höchberg lebt, die Leitung des Kulturstübles übergangsweise übernommen. Dass er im kommenden Jahr das Zehnjährige feiert, hat er wohl am wenigsten erwartet. Dennoch spürt man, dass ihm dieses Ehrenamt Spaß macht. Ansonsten schätzt er auch, dass ihm keiner rein redet.

Die Organisation erledigt Klinger nebenbei. In seinem Hauptberuf organisiert der Höchberger Motorradreisen. Jährlich stellt Klinger rund 20 Veranstaltungen auf die Beine. Da bei Urban Priol die 99 Stühle des Kulturstübles nicht reichen. Deshalb weicht der Kulturreferent auch immer wieder in die TG-Halle aus.

In diesem Jahr stehen gar 27 Veranstaltungen auf dem Programm. Reinhard Klingers oberste Ziel lautet dabei: Qualität und Kostendeckung - ein Spagat, der schwierig ist. "Es gibt Veranstaltungen mit hohem Zuspruch, Lesungen hauen den Durchschnitt runter", so Klingers nüchterne Betrachtung.

Im Jubiläumsjahr freilich will der Kulturreferent seinen Gästen - durchschnittlich ein Viertel bis ein Drittel Höchberger, der Rest kommt von auswärts - einige Knaller bieten. Da muss natürlich Urban Priol her. Weiter stehen Johannes Butzko, Uta Rotermund, Michl Müller oder Mäc Harder sowie der Höchberger Thomas Hupp auf Klingers Wunschzettel.

Sie alle haben in Höchberg zu einem Zeitpunkt, als sie noch nicht so bekannt waren, ihre Visitenkarte hinterlassen. Der allererste Gast jedoch, der dem Kulturstüble vor 20 Jahren seine Aufwartung machte, muss wohl aus Kostengründen gestrichen werden: Das war kein Geringerer als Harald Schmidt. Und wie lautete damals das Thema seines Auftrittes? "Ich hab' schon wieder überzogen." Das kann Reinhard Klinger im Jubiläumsjahr erstmalig passieren.

 
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