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WÜRZBURG
Hochwertiges Filmprogramm in alten Bierkellern
Riesengroß war das Interesse der Cineasten am neuen Central Programmkino im Kulturquartier Bürgerbräu.
Foto: Thomas Obermeier | Riesengroß war das Interesse der Cineasten am neuen Central Programmkino im Kulturquartier Bürgerbräu.
Karl-Georg Rötter
Karl-Georg Rötter
 |  aktualisiert: 27.04.2023 02:43 Uhr

Nach dem Aus des City-Kinos Ende 1999 und der Schließung des Corso-Kino-Centers zehn Jahre später stand Würzburg in Sachen anspruchsvoller Filmkunst mit leeren Händen da. Stattdessen machten sich in der Stadt und außerhalb zwei Multiplex-Kinos breit. Für die echten Cineasten war dies eine Katastrophe und der Ruf nach einem Programmkino wurde laut.

Es entstand das Central Programmkino, ein genossenschaftlicher Zusammenschluss Würzburger Kinofans, das jetzt auf dem Gelände der ehemaligen Bürgerbräu ein neues Zuhause gefunden hat. Ab sofort wird dort in drei Sälen ein anspruchsvolles Filmprogramm gezeigt. Am Donnerstagabend war Eröffnung.

Auch das Bürgerbräu ist eine Privatinitiative. Seit 2013 entsteht auf dem Gelände mit seinen Gebäuden aus dem 19. Jahrhundert ein facettenreicher Mix aus Büros und Geschäftsräumen, Läden, Gastronomie und Event-Kultur. Das neue Kino soll ein Magnet fürs große Ganze werden.

Dass es so weit kommen würde, stand vorübergehend auf der Kippe. Denn zunächst (ab 2010) war das genossenschaftliche Kino im ehemaligen Mozart-Gymnasium in der Innenstadt untergebracht, das aber abgerissen werden sollte. Die Zukunft war ungewiss. 2012 kam das Angebot des am Stadtrand gelegenen Bürgerbräu. Nicht alle Genossen fanden die Lage ideal. Da wurde dem Kino ein Veranstaltungszentrum angeboten. Die Genossen stimmten ab. Es gab ein knappes Ja fürs Bürgerbräu.

Dann begann die Umbauzeit. Die Frage lautete: Wie macht man aus alten Lagerkellern mit Tonnengewölben ohne jede Infrastruktur moderne Kinosäle? Es wurde geplant, gerechnet, diskutiert, Schutt erzeugt und weggeräumt, moderne Technik eingebaut und als am Donnerstagabend die ersten Eröffnungsgäste kamen, gingen gerade die Bauarbeiter, um am Freitagmorgen nochmal letzte Hand anzulegen.

Besucher und Eröffnungsredner waren allesamt voll des Lobs über das Geschaffene. Von Meilenstein und dem „Wunder von Würzburg“ war die Rede, von einer Energieleistung der Genossen, der Realisierung eines Traums und dem Beginn einer neuen Ära.

Bürgermeisterin Marion Schäfer-Blake verglich das Projekt mit Werner Herzogs Film Kultfilm „Fitzcarraldo“. Dort soll im peruanischen Dschungel ein Opernhaus gebaut werden, das aber nicht realisiert wird: „Aber das neue Central Kino ist jetzt Wirklichkeit.“

Programminformation: www.central-programmkino.de

 
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