In diesem Jahr holte Hellmuth die antisemitische Hetzrednerin Andrea Ellendt ins Maindreieck, in deren Massenversammlungen es häufig zu Ausschreitungen kam. Seit 1924 war der Zahnarzt Ratsherr in Marktbreit, seit 1927 "Gauleiter" der unterfränkischen NSDAP; 1928 wurde er in den Bayerischen Landtag gewählt.
Als am 17. März 1929 in Manau bei Hofheim ein fünfjähriger Junge unter ungeklärten Umständen getötet wurde, verbreitete Hellmuth in mehreren Kundgebungen, unter anderem in Würzburg, die Lüge, das Kind sei Opfer eines angeblichen jüdischen "Ritualmords". Der Zahnarzt rief kaum verhüllt zum Mord an den Juden auf. Die NSDAP werde "das Volk jetzt wachrütteln und es zur Tat gegen seine fremdstämmigen Bedrücker aufrufen", erklärte er.
Während des "Dritten Reiches" setzte Hellmuth seine fanatische Einstellung in konkrete Taten um. Der von ihm geführte Gau Mainfranken wurde "in seiner Politik des Judenhasses und der Judenaustreibung einer der ersten und gefürchtetsten Gaue Deutschlands", sagte nach dem Krieg der aus Würzburg stammende Rechtsanwalt Dr. Curt C. Silberman: "Die Reisepässe wurden den Würzburger und mainfränkischen Juden abgenommen, lange bevor andere Städte dies getan haben."
Nach der Zerstörung seiner "Gauhauptstadt" am 16. März 1945 setzte sich Hellmuth aus Würzburg ab und lebte zwei Jahre unter falschem Namen in Norddeutschland. Nach seiner Verhaftung im Mai 1947 wurde er zum Tod durch den Strang verurteilt, dann aber begnadigt. 1955 aus dem Gefängnis Landsberg entlassen, beantragte und erhielt er eine "Heimkehrer-Entschädigung" von 5160 Mark. 1958 ließ er sich als Zahnarzt in Reutlingen nieder. Die AOK erteilte ihm und nicht den 21 Mitbewerbern die Zulassung für alle Krankenkassen, weil er "die älteste Approbation" besaß.