"Das ist ein historisches Ergebnis", sagt Grünen-Faktionschefin Barbara Lehrieder zum Ergebnis der Stadtratswahl. "Wir sind jetzt die stärkste Fraktion, das ist Wahnsinn." Mit 32,5 Prozent hat die Fraktion 16 der 50 Stadtratssitze erobert und ihr Ergebnis von 2014 fast verdoppelt. Damals hatte sie neun Sitze.
Die Spitzenkandidatin der Grünen Stadtratsliste ist mit 30 923 Stimmen "Stimmenkönigin" unter den Stadtratskandidaten. Nur OB-Kandidat Martin Heilig und OB Schuchardt haben mehr Einzelstimmen geholt. 2014 war das noch Bürgermeister Adolf Bauer gewesen. "Überglücklich", ist Lehrieder über diesen Vertrauensbeweis der Würzburger Wähler.
Neue Gesichter im Stadtrat
Dass die Würzburger Grünen bei der Stadtratswahl ihr Ziel erreich habeb, stärkste Fraktion zu werden, tröstet über den verfehlten Einzug in die Stichwahl hinweg. "Unser OB-Kandidat Martin Heilig hat einen tollen Wahlkampf gemacht", betont Lehrieder. Jetzt wird der 44-Jährige die Fraktion im Stadtrat verstärken.
Von der "alten" Fraktion sind neben Lehrieder auch Matthias Pilz, Silke Trost, Patrick Friedl, Karin Miethaner-Vent, Manfred Dürr und Antonino Pecoraro wieder dabei, der von Platz 18 nach vorne gewählt wurde. Michael Gerr hat dies von Platz 30 nicht geschafft. Neue Gesichter der Fraktion sind neben Heilig, Sandra Vorlova, Konstantin Mack, Magdalena Laier, Niklas Dehne, Lukas Weidinger, Simone Haberer, Christa Grötsch und Simone Arzt.
Akzente in Klima- und Verkehrspolitik
Als stärkste Fraktion wollen die Grünen in den kommenden sechs Jahren Akzente unter anderem in Klima- und Verkehrspolitik setzen. "Angesichts der neuen Zusammensetzung des Stadtrats sind wir sehr optimistisch, dass uns das gelingt", sagt Lehrieder. Zählt man die Stimmen der Parteien und Listen zusammen, die in der Vergangenheit bei Umweltthemen zusammen gestimmt haben, kommt man auf eine sehr knappe Mehrheit: Grüne, SPD, Linke, ZfW und ÖDP erreichen 26 Stimmen.
"Das ist ein herausragendes Ergebnis, auch in ganz Bayern", freut sich Fraktionsvorsitzender Matthias Pilz über die 32,5 Prozent. Er führt das gute Abschneiden auf die jahrelange Arbeit der Stadtratsfraktion sowie auf neue Impulse durch ein großes Interesse der Gesellschaft an Klimaschutz und Verkehrspolitik zurück. Angesichts sieben bekannter und neun neuer Stadträte in der Fraktion freut sich Pilz auf die gemeinsame "anregende" Zusammenarbeit. Man werde viele Dinge angehen, "sobald die Coronakrise bewältigt ist". Im Moment fordere diese alle Anstrengungen.