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WÜRZBURG
Hinweise zu einem 27 Jahre zurück liegenden Mord
Serie: ungelöste Kriminalfälle: In der Nacht zum 17. Juli  1990 wurde die Irin Sharon Harper in Würzburg erstochen. Ermittler bei der Spurensuche hinter dem Würzburger Tierheim.
Foto: Archiv, Fotograf unbekannt | Serie: ungelöste Kriminalfälle: In der Nacht zum 17. Juli 1990 wurde die Irin Sharon Harper in Würzburg erstochen. Ermittler bei der Spurensuche hinter dem Würzburger Tierheim.
Manfred Schweidler
 |  aktualisiert: 03.12.2019 10:03 Uhr

Der Bericht über den seit 27 Jahren ungeklärten Mord an der jungen Irin Sharon Harper in Würzburg findet viel Aufmerksamkeit. Die 19-Jährige war an einem Juliabend 1990 (vermutlich in der Nähe des US-Hauptquartiers in Würzburg an den Leighton Barracks) zu ihrem Mörder ins Auto gestiegen. Am nächsten Tag fanden Spaziergänger ihre Leiche im Gebüsch unweit des Tierheimes, nahe der Nürnberger Straße. Sie wurde Opfer eines Sexualverbrechens, der Mörder ist bis heute unbekannt. Die Würzburger Kripo ermittelt weiter in dem Fall.

Interesse bei US-Veteranen

Der Bericht hat bei Einheimischen viele Erinnerungen geweckt. Aber auch zwei Dutzend einst hier stationierter US-Soldaten, in deren Kreisen Harper verkehrte und in denen auch ihr Mörder vermutet wird, bekundeten über Facebook ihr Interesse.

Reaktionen und Hinweise

„Es gab Reaktionen und neue Hinweise auch bei uns,“ bestätigte Pressesprecher Michael Zimmer vom Polizeipräsidium Unterfranken, ohne zunächst auf Einzelheiten einzugehen. „Wir müssen das jetzt erst einmal auswerten.“

Sharon Harper
Foto: Archiv, Fotograf unbekannt | Sharon Harper

Vor allem an die (häufig von US-Bürgern besuchte) Diskothek „Green Goose“ in der Haugerpfarrgasse Würzburg erinnerten sich Zeugen, die Kontakt mit der Redaktion aufnahmen. Im „Green Goose“ waren sowohl Harper als auch die kurz zuvor ermordete US-Soldatin Tammy Ivon häufiger zu Gast – aber auch zwei tatverdächtige US-Soldaten, die von Ermittler Karl Erhard unter die Lupe genommen wurden. Dazu hatten bereits früher mehrere Zeugen Hinweise geliefert.

Satanismus bestätigt

Zwei Ex-Militärpolizisten, die an der Ermittlung im Fall Ivon beteiligt waren, bestätigten Hinweise darauf, dass einer der zwei Verdächtigen (die unabhängig vom Fall Sharon Harper jeweils Frauen erstochen hatten und lange in Haft saßen oder sitzen) Neigungen zum Satanismus hatte. Sie haben ihn auch vernommen, als er nach dem Fund der Leiche nahe dem Tatort des Mordes an Tammy Ivon wartete.

Der Würzburger Kripobeamte Karl Erhard hat den Mordfall Sharon Harper von 1990 wieder aufgerollt.
Foto: Thomas Obermeier | Der Würzburger Kripobeamte Karl Erhard hat den Mordfall Sharon Harper von 1990 wieder aufgerollt.

Der aktuelle Artikel soll jetzt auf Englisch auf einer Seite von US-Veteranen erscheinen, die in der Leighton-Kaserne in Würzburg stationiert waren. Dies lässt die Ermittler auf weitere Hinweise hoffen.

USA sollen helfen

„Traurig dass die US Behörden hier nicht helfen,“ befand ein Leser . Auch ein zweiter zeigte Unverständnis darüber, dass die Bitte aus Würzburg um Hilfe an US-Ermittler im Fall der zwei Verdächtigen seit 2009 ohne Antwort blieb. „Möglicherweise könnte es etwas bringen, wenn ein Staatssekretär oder Minister in Berlin mal zum Hörer greift und höflich, aber bestimmt in Washington durchklingelt und fragt, warum man denn nicht einmal eine Antwort bekommt (das ist im Grunde schon eine Frechheit)“, schrieb ein anderer.

 
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