Nero ist ein hübscher schwarzer Kater und fünf Jahre alt. Nachts streift er über die Felder und Gärten von Bergtheim. In der Nacht vom 22. auf 23. September ist ihm etwas Schlimmes passiert: Am Morgen kam er mit einer Kopfverletzung zwischen den Augen in die Falkenstraße zurück. Besitzer Eugen Schratt ging sofort von einer Schussverletzung aus.
"Nero hatte eine blutige Wunde an der Stirn, hat aber gefressen und sich wie immer tagsüber auf seine Sofaecke im Gästezimmer gelegt", erzählt Schratt. Er und seine Lebensgefährtin Andrea Grosch hätten sich über die ungewöhnliche Stelle der Verletzung gewundert. Ihr Kater sei geschickt, wenn er beispielsweise durch einen Zaun schlüpft. Und eine Kampfwunde mit einer anderen Katze an dieser Stelle am Kopf wäre seltsam. Deshalb erstatteten die Besitzer Anzeige wegen Tierquälerei. Das bestätigt die Polizeiinspektion Würzburg Land.
Bei der Operation wurde ein kreisrundes Loch in der Schädeldecke entdeckt
Ende September habe sich bei Kater Nero eine längliche Eiterwunde an der Stirn entwickelt. Eine "richtige Wölbung" sei es gewesen und die Nase des Katers lief auch. Der Bergtheimer Tierarzt Dr. Christoph Schäuble hat die Stirnwunde gereinigt und Antibiotika verabreicht. Das hat zunächst gut angeschlagen. Aber Mitte Oktober eiterte die Wunde wieder und die Schwellung kam zurück.
Der Tierarzt wiederholte die Behandlung. Aber es sei "wieder das gleiche Spiel gewesen". Abszess und Schwellung gingen zurück, kamen aber nach Absetzen des Antibiotikums wieder. Deshalb wurde Kater am 7. November operiert. Dabei entdeckte Tierarzt Schäuble ein kreisrundes Loch mit einem Durchmesser von drei bis vier Millimetern in der Schädeldecke. Für ihn war das "eindeutig eine Einwirkung von außen". Ein Projektil fand der Tierarzt jedoch nicht.
Katzenbesitzer leiden unter der Vorstellung, dass jemand ihrem Nero gezielt aus nächster Nähe in den Kopf geschossen hat
Nero bekommt wieder Medikamente und erholt sich gerade von der Operation. Wenn sich das Loch in der Stirn nicht schließt, wird er eingeschläfert werden müssen. Schäuble hat in dem ungewöhnlichen Fall telefonisch Kontakt mit einem befreundeten Tierarzt aufgenommen. Der Kollege habe auch die Möglichkeit einer Krankheit in Betracht gezogen, die den Knochen zersetzt. Deshalb will der Tierarzt auch diese Möglichkeit im Sinn behalten und den weiteren Heilungsprozess abwarten.
An eine Krankheit glauben Eugen Schratt und Lebensgefährtin nicht. "Für uns ist es eindeutig eine Schussverletzung mit einem Luftgewehr oder einer Druckluftpistole." Warum sonst sollte das Loch in der Schädeldecke kreisrund sein und etwa die Größe einer Kugel haben? Woher sonst kommt so eine Wunde bei einer Katze ausgerechnet an dieser Stelle?
Was dem Rentnerpaar am meisten zu schaffen macht, ist die Vorstellung, "dass jemand gezielt aus nächster Nähe unserem Nero in den Kopf geschossen hat". Über ihren Kater hätten sie nie Beschwerden gehört. Obwohl der neugierige Kater, ab und an offene Türen als Einladung zum Hineingehen auffasse. Mit allen Nachbarn sei der Kontakt gut. Nero würde auch nicht "runter ins Dorf gehen". Er sei kein Streuner. Er lasse sich gern streichen und habe Zutrauen zu Menschen.
Einen Täter ermittelte die Polizei nicht. Nero ist weiter in Behandlung. Mittlerweile hat er einen Tracker, damit die Besitzer wissen, wo er ist. Außerdem hat Schratt eine Belohnung von 500 Euro ausgesetzt. Er und seine Lebensgefährtin hoffen auf Aufklärung. Informationen bitte unter Tel. (0152) 29516615.
Wenn der Kater "über die Felder streift" darf er völlig legal bejagt werden.
Siehe hier: https://www.mainpost.de/neuesarchiv/jagd-duerfen-wildernde-haustiere-abgeschossen-werden-art-8978411#
3,5mm wäre eine gängige Schrotkörnung und wenn die Entfernung recht groß war würde es sowohl erklären warum die Verletzung nicht tödlich war und nur ein Korn getroffen hat.
Das wäre das einzige was man einem Jäger vorwerfen könnte- zu große Entfernung für waidgerechten Schuss.
wird ohne "vernünftiges" Ziel auf ein Wirbeltier geschossen und es dabei schwer verletzt. Für mich ist das Tierquälerei. Wer eine Schusswaffe unsachgemäß(!) oder gar leichtfertig benutzt, gehört mMn durch sofortigen Entzug der Berechtigung dazu bestraft. Damit wird möglicherweise sogar Schlimmeres (wie hier: https://www.jaegermagazin.de/jagd-aktuell/gefaehrliche-erntejagd-jaeger-schiesst-kollegen-ins-gesicht/) verhindert.
"Ich seh da eine streunende Katze, naja, bisschen weit weg, aber ich schieß trotzdem - oh Mist, nicht richtig getroffen, das ###vieh haut ab..." wenn das das "Lebensmotto" der betreffenden Person ist: na super. Keine Schusswaffen an zur Führung ungeeignete Personen!! Sag ich als gewesener Soldat, der - offenbar im Gegensatz zu gewissen anderen - den Respekt vor den Dingern bewahrt hat.
Ich will das auch nicht als richtig oder falsch bewerten. Ich wollte nur auf die Sachlage hinweisen.
Wenn die Katze im Dorf umherläuft, darf auch ein Jäger die Katze nicht erschießen, denn das ist noch lange kein Jagdrevier.
mir nicht darum, ob das "rechtmäßig" ist oder nicht, es geht darum, dass hier (möglicherweise) ein Schuss abgefeuert worden ist, ohne ein "vernünftiges" Ziel gehabt zu haben. Und wer sowas macht, dem gehört mMn der Waffenschein entzogen, denn der nimmt im Ernstfall noch viel schlimmere Folgen in Kauf als hier "nur" eine "harmlose" Tierquälerei.
Bei Kleinem neige ich aber eher zu der Ansicht, dass hier ein "wirklich netter Mensch" aus nächster Nähe mit einer Druckluftwaffe am Werk war. Bei einem Schrotschuss wäre es mMn entweder schon sehr sonderbar, wenn das Tier nur von einem Korn getroffen worden wäre, oder der Schütze müsste aus wirklich großer Entfernung geschossen haben.
wieviele andere arglose Tiere hat dieser "nette Mensch" noch beschossen, so dass sie nicht mehr aufgestanden sind?
Man könnte fast auf die Idee kommen, unser Waffenrecht hätte (noch) "blinde Flecken".