Der Hilfsfonds Waldbüttelbrunn feiert zehnjähriges Bestehen. Dazu findet am Freitag, 15. November, um 19.30 Uhr ein Festakt in der Alten Kirche statt.
Eine traurige Geschichte war der Auslöser für die Entstehung des Vereins. Ein kleines krebskrankes Mädchen aus Margetshöchheim benötigte zur Linderung ihres Leidens eine alternative Therapie, die allerdings von den Eltern selbst bezahlt werden musste. Das Kind stammte aus der Familie der Waldbüttelbrunnerin Rita Scherer, durch sie wurde auch Bürgermeister Alfred Endres auf das Schicksal aufmerksam. Gemeinsam entstand der Gedanke, ob in Waldbüttelbrunn ein Verein entstehen könnte, der Bürgern in einer Notlage hilft. Eine Gruppe von 25 Waldbüttelbrunnern folgte dem Aufruf des Bürgermeisters und es wurde ein Verein für die Unterstützung von Menschen in Not gegründet, der „Hilfsfonds Waldbüttelbrunn“. Heute ist die Mitgliederzahl auf 110 angestiegen, Raimund Wirth erwies sich als fleißiger Werber für die gute Sache. In den zehn Jahren wurden 50 000 Euro eingenommen, aus Mitgliedsbeiträgen und auch aus zahlreichen Spenden von Privatleuten, Vereinen und ortsansässigen Firmen. Seit einigen Jahren veranstaltet Rita Scherer zur Bartholomäuskirchweih eine Tombola. „Die Spendensummen reichen von 10 bis 2000 Euro“, erklärt Endres, der seit Beginn Vorsitzender des Hilfsfonds ist. Das Amt des zweiten Vorsitzenden teilen sich Rita Scherer und Jürgen Böhm. Weiter im Vorstand sind Hans-Jürgen Helwig als Schriftführer und Roswitha Drewes als Kassiererin. Darüber hinaus gibt es eine fünfköpfige Vergabekommission, die nicht in Erscheinung tritt. Ihnen schildert der Vorsitzende anonym die Notlage der Betroffenen, die Kommission entscheidet über die Zuwendung.
„Es gibt viel Leid, auch in unserem Dorf“, betont Scherer. Hartz IV-Empfänger, Kranke, Senioren, Alleinerziehende, sie alle geraten manchmal in Notlagen und sind froh über die Unterstützung vom Hilfsfond. Das kann die Vermittlung eines Arbeitsplatzes sein, die Vergabe eines zinslosen Darlehens oder auch die Geldspende für Weihnachtsgeschenke an Kinder, deren Eltern sich das sonst nicht leisten könnten. Doch nicht nur mit Geld hilft der Verein, auch im Bürokratendschungel gibt es Hilfestellung, beispielsweise beim Ausfüllen von Formularen. Bisher konnte der Hilfsfonds über 100 Leuten helfen, manchen auch mehrfach, berichtet Endres. Alle Spenden kommen zu 100 Prozent den Bedürftigen zugute, Gebühren tragen die Vorstandsmitglieder.
15 000 Euro an Hilfeleistungen wurden bisher ausgegeben, weitere 15 000 Euro an zinslosen Darlehen, die wieder an den Verein zurückfließen. Langfristiges Ziel ist, den Hilfsfonds in eine Bürgerstiftung umzuwandeln. Dafür ist ein Grundkapital von 50 000 Euro nötig.