
Auch im vergangenen Jahr flog eine kleine Reisegruppe nach Uganda. Gerhard Ehrenreich leitete die Reise zu den drei Gehörlosenschulen in Uganda/ Afrika. Für ihn war es bereits der 22. Flug nach Afrika, denn seit seinem ersten Besuch im August 1997 war er fast jedes Jahr nach Uganda geflogen und von dort aus weiter nach Masaka zu der ersten Gehörloseschule gefahren. Die folgenden Informationen sind einer Pressemitteilung entnommen.
Auf der Feier zum 25. Bestehen der Gehörlosenschule in Masaka wurde betont, welche Dienste Ehrenreich bereits vor der Trägerschaft des Landesverband Bayern der Gehörlosen als Privatmann geleistet hat. Er war es, der das Fundament des Projektes "„Hilfe für gehörlose Kinder in Uganda" in den ersten fünf Jahren legte. Zum damaligen Zeitpunkt wurden acht taube Kinder in einer Schule nahe dem Konvent in Bwanda bei Masaka betreut.
Die Nonne Schwester Immy startete in Zusammenarbeit mit Ehrenreich einen Aufruf, auf den einige Eltern tauber Kinder reagierten. Einen Monat später begann die Schule für zwölf taube Kinder. Ehrenreich beobachtete, dass viele Eltern ihre tauben Kindern als Arbeitskräfte nutzten, weil sie der Auffassung waren, dass die Kinder nichts anderes lernen konnten. Häufig landeten die Kinder auch auf der Straße.
Umfeld stetig verbessern
Bei seinem ersten Besuch beobachtete Ehrenreich, wie die tauben Kinder vom Unterricht profitierten. Den Kindern lenen Englisch als Schriftsprache und die Gebärdensprache von Uganda. Ehrenreichs Initiative gründet darauf, dass Bildung für taube Kinder gerade in Entwicklungsländern zum Fundament für ein gelingendes und eigenständiges Leben beiträgt. "Ohne Bildung keine Zukunft", so der Projektleiter.
2001 wurde das Projekt vom Landesverband Bayern der Gehörlosen übernommen. Der Integrative Kindergarten Vogelshof, die Kita Gut Heuchelhof und die Kita St. Sebastian unterstützen das Projekt ab 2002 mit jährlichen Spenden. Später wurde auch die Schule Rwera/ Ntungamo ins Projekt mit aufgenommen. Hier werden sowohl taube Kinder unterrichtet, als auch Kinder mit Trisomie 21, Kinder im Rollstuhl oder an Gehstützen und Kinder mit anderen Behinderungen. Das jüngste Teilprojekt startete 2015 mit dem Aufbau der Berufsschule für taube und hörende Auszubildende in Isingiro.
Heute besteht das Team in Deutschland aus zehn ehrenamtlichen Mitgliedern, die mit Nonnen, Lehrkräften, Architekten und Firmen vor Ort korrespondieren, um das Lern- und Lebensumfeld der über 300 Schülerinnen und Schüler stetig zu verbessern. Auf diese Art und Weise wurden in den vergangenen Jahren etliche Gebäude auf den Schulgeländen errichtet, sowie das Problem mangelnder Wasserversorgung durch Wassertanks und Brunnenbohrungen gelöst.
Wiedersehen mit ehemaligen Schülern
Während des diesjährigen Aufenthalts wurden in allen Schulen zukünftige Neuerungen besprochen. Besonders erfreut war Ehrenreich auf dem Jubiläumsfest über das Wiedersehen mit ehemaligen Schülerinnen und Schülern der ersten Stunde. Gemeinsam mit dem Bischof von Mabarara wurde auch der Kindergarten eröffnet. Hier leistet das Team Pionierarbeit – der Kindergarten für taube Kinder ist der erste seiner Art in Uganda.
Mit Spenden aus dem Projekt wurden bisher nicht nur Gebäude gebaut. Auch die Ausbildung für eine Gebärdensprachdolmetscherin in Isingiro wurde bezahlt. Damit die Kinder trotz armer Elternhäuser eine Chance auf ein menschenwürdiges Leben und Zugang auf Bildung haben, kann man durch Kinderpatenschaften mit 25 Euro pro Monat helfen.
Kontakt und weitere Informationen, Spendenkonto www.gehoerlosen-afrikaprojekt.de