Zweimal im Jahr lädt die Stadtbücherei im Falkenhaus zu literarischen Festivals ein. Im Frühling und Herbst kommen bekannte Schriftstellerinnen und Schriftsteller nach Würzburg und lesen beim „Literarischen Frühling“ sowie beim „Literarischen Herbst“ aus ihren aktuellen Werken. Die Leseabende sind für die Besucher eine einmalige Gelegenheit, den Literaten aus nächster Nähe zu begegnen und mit ihnen ins Gespräch zu kommen. Bei der herbstlichen Lesereihe, die vom 27. September bis zum 29. November dauert, sind mit Karen Duve und Hanns-Josef Ortheil zwei Hochkaräter der deutschsprachigen Literatur dabei.
Karen Duve eröffnet das Herbstprogramm am Donnerstag, 27. September, und stellt dabei ihren neuen Roman „Fräulein Nettes kurzer Sommer“ vor. Darin erzählt die Autorin die Liebes- und Lebenskatastrophe einer jungen Dichterin, die sich nicht anpassen will. Karen Duve wurde für ihre Bücher mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, die Verfilmung ihres Buches „Taxis“ kam 2015 in die Kinos.
In seinem aktuellen Buch „Die Mittelmeerreise“, das er am Dienstag, 2. Oktober, in der Stadtbücherei vorstellt, beschreibt der 67-jährige Hanns-Josef Ortheil eine Reise, die er 1967 mit seinem Vater unternahm. Die Lesung ist bereits ausverkauft.
Literaturtalent stellt sich vor
„Kirsten Fuchs gehört zu den talentiertesten Autorinnen des Landes“ schrieb das Magazin „Stern“ über die 1977 geborene Schriftstellerin aus Berlin. Beim „Literarischen Herbst“ liest sie am Dienstag, 16. Oktober, aus ihrem Buch „Signalstörung“. In dem Band sind verschiedene Geschichten versammelt, die sie in dem ihr eigenen auf Lesebühnen erprobten Ton vortragen wird: Sehr direkt und mit viel Witz.
„Eine Mango für Mao“ heißt das Buch, das die aus China stammende Schriftstellerin Wie Zhang nach Würzburg mitbringt. Sie liest daraus am Mittwoch, 7. November. Wie Zhang wurde während der Kulturrevolution in China geboren und lebt seit 1990 in der Schweiz. „Eine Mango für Mao“ ist ihr erster Roman und spielt im China des Jahres 1968 während der Kulturrevolution. In dem Roman beschreibt die Autorin die Absurdität des Alltagsgeschehens in Diktaturen.
Texte aus Würzburg
Als „ost-westlichen Divan des 21. Jahrhunderts“ beschreibt Deutschlandradio Kultur das Buch „Der Idiot des 21. Jahrhunderts“ von Michael Kleeberg. In dem kaleidoskopischen Roman verarbeitet Kleeberg Motive östlicher und westlicher Kultur. Das Themenspektrum reicht von der persischen Erzählung bis zu den Blogs deutscher Islamistinnen. Michael Kleeberg liest daraus am Mittwoch, 14. November, in der Stadtbücherei.
Die Würzburger Literaturszene ist am Dienstag, 20. November, mit „Großraumdichten & Kleinstadtgeschichten“ beim “Literarischen Herbst“ zu Gast. Die Autorinnen Pauline Füg und Ulrike Schäfer präsentieren zusammen mit dem Stuttgarter Bühnenpoeten Tobi Heyel ihre neuesten Werke. Als Gast ist die mehrfach ausgezeichnete Konstanzer Autorin Chris Inken Soppa dabei. Musikalische Partner sind der Gitarrist Philipp Schiepek und der Schlagzeuger Bastian Jütte. Angekündigt ist ein literarisch-musikalischer Abend mit Lyrik, Prosa, Wort-Klang-Kombinationen und Jazz.
Preisgekrönter Text
Der Roman „Hier ist noch alles möglich“ ist das literarische Debüt der in Zürich lebenden Autorin Gianna Molinari. Für Auszüge aus dem Buch, die sie beim renommierten Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb in Klagenfurt im Jahr 2017 vortrug, wurde ihr der 3sat-Preis verliehen. Außerdem wurde sie in diesem Jahr mit dem Robert-Walser-Preis ausgezeichnet. Gianna Molinari beschließt mit ihrer Lesung am Donnerstag, 29. November, den diesjährigen „Literarischen Herbst“.
Alle Lesungen beginnen um 20 Uhr im Lesecafé der Stadtbücherei im Falkenhaus. Einlass ist ab 19.15 Uhr. Der Eintritt beträgt jeweils zehn Euro.