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LANDKREIS WÜRZBURG
Hier haben Trauer und Begegnung Platz
Parkähnlich: Die letzte Ruhestätte in Rottendorf überzeugte beim Friedhofswettbewerb des Kreisverbandes für Gartenbau und Landespflege Würzburg.
Foto: Land / Günter Gerner | Parkähnlich: Die letzte Ruhestätte in Rottendorf überzeugte beim Friedhofswettbewerb des Kreisverbandes für Gartenbau und Landespflege Würzburg.
Redaktion Süd
 |  aktualisiert: 29.06.2015 17:51 Uhr

Friedhöfe sind wichtige Bestandteile der Städte und Dörfer. Sie sind der Ort der Toten, der Ort des Abschieds und auch der Raum der Besinnung für die Angehörigen. Die Friedhofskultur ist permanent sozioökonomischen, religiösen, spirituellen und weltlichen Einflüssen und Veränderungen unterworfen, heißt es in einer Pressemitteilung anlässlich des landesweiten Wettbewerb „Unser Friedhof – Ort der Würde, Kultur und Natur“, an dem aus dem Landkreis vier Gemeinde teilgenommen haben: Rottendorf, Veitshöchheim, Waldbrunn und Uettingen.

Ein Friedhof, heißt es weiter, müsse heute mehr als nur Beisetzungsstätte für Menschen sein. „Er sollte Aufenthaltsqualität haben, als Platz der Begegnung dienen und ein Ort der Kultur und der Würde sein.“

Rottendorf

Heraus kam für die Teilnehmer im Landkreis Würzburg: Rottendorf belegt den 1. Platz. Großzügig gestaltete sei der Rottendorfer Friedhof, heißt es in der Begründung. Hier sei es gelungen, „der sich im Wandel befindlichen Bestattungskultur Rechnung zu tragen“. Der Friedhof sei „ideenreich den Bedürfnissen der Gesellschaft angepasst“ worden. Der durchaus noch dörfliche Friedhof habe sich zu einem parkähnlichen Ort der Ruhe, Trauer und Begegnung entwickelt. Und der Wunsch der Menschen nach mehr Individualität auch bei ihrer letzten Ruhestätte wird werde sensibel umgesetzt.

Besonderes Lob zollen die Juroren der Umgestaltung der ehemaligen Aussegnungshalle zum Urnenhaus und die Zusammenfassung der Ehreneinzelgräber zu einer gemeinsamen Steinstele. Ebenfalls als vorbildlich wird das Grabkammersystem angesehen, das die Belegungsfristen beziehungsweise Ruhezeiten verkürzt „und dadurch die geologische Beschaffenheit des Bodens und die grundsätzliche Platzfrage in den Hintergrund treten lässt“.

Als mutig – und gelungen – bezeichnet wird die Öffnung und dadurch fußläufige Verbindung des Friedhofes zur angrenzenden Seniorenanlage. Positiv ist ebenso aufgefallen, dass die Friedhofssatzung auch tatsächlich umgesetzt werde. So seien zum Beispiel die optisch recht umstrittenen Einfassungen und Kiesflächen kaum vorzufinden.

Veitshöchheim

Den zweiten Platz des Wettbewerbes belegt im Landkreis der Waldfriedhof in Veitshöchheim.

„Der stimmungsvolle Waldfriedhof ist ein Ort der Ruhe, Trauer und Begegnung und zugleich ein parkähnlicher Erholungsort für seine Bürger. Der bereits in den 70er Jahren angelegte Friedhof bietet alle Bestattungsformen und verfügt über ein großzügiges und sehr harmonisches Wegesystem“, heißt es dazu in der Begründung. Auch sei es der Gemeinde Veitshöchheim gelungen, „insbesondere mit der gestalterisch herausragenden Urnengemeinschaftsanlage ,Lebensfluss‘“, ihren Bürgern eine Alternative zu den Bestattungswäldern zu bieten. Beeindruckt hat die Jury auch die Gemeinschaftsgrabanlagen mit der Wahlmöglichkeit „Grünfläche“ oder „Bepflanzung mit gärtnerischer Betreuung“ und dem dadurch unterschiedlichen Pflege- und Kostenaufwand. Alle Bestattungsvarianten seien „überaus funktional und der allgemeinen Entwicklung sensibel angepasst“.

Waldbrunn

3. Preisträger im Landkreis ist der neue Friedhof in Waldbrunn. Dieser darf, so die Jury, hinsichtlich seiner Gestaltung als „äußerst gelungen“ bezeichnet werden. Der Übergang zur freien Landschaft sei durch Heckenpflanzungen und eine Lindenbaumreihe sehr gut gelöst worden. Die Aussegnungshalle mit dem gestalterisch bemerkenswerten Wasserbecken sei ebenfalls gut gelungen.

Die Bewertungskommission war laut Pressemitteilung „sehr angetan von der großen Umsicht und Liebe zum Detail, mit der die Gemeinde Waldbrunn bei der Friedhofsgestaltung vorgegangen ist.“ Die frostsichere Wasserentnahme an den Schöpfstellen und die fachgerechte Grünpflege seien besonders zu erwähnen.

Zu dem Wettbewerb hatte der Bayerische Landesverband für Gartenbau und Landespflege aufgerufen. In der Bewertungskommission waren die Kreisheimatpflegerin Anna Adelmann, Marga Schmid vom Kreisverband für Gartenbau und Landespflege Würzburg und der Fachberater für Gartenbau und Landespflege Würzburg, Günter Gerner, vertreten.

Alle drei Preisträger erhalten eine Staatsurkunde und ein künstlerisch gestaltetes Bronzerelief.

1. Platz: Rottendorfer Friedhof; Die Auszeichnung erfolgt bei der Landesverbandstagung des Bayerischen Landesverbandes für Gartenbau und Landespflege am 26. September in Triesdorf durch die Bayerische Staatsministerin für Umwelt und Verbraucherschutz.

2. Platz: Waldfriedhof Veitshöchheim; Die Preisverleihung findet in der Hauptversammlung des Bezirksverbandes für Gartenbau und Landespflege Unterfranken (13. November) im Fränkischen Freilandmuseum Bad Windsheim statt.

3. Platz: Neuer Friedhof in Waldbrunn; Die Preisübergabe obliegt dem Kreisverband für Gartenbau und Landespflege Würzburg.

Stimmungsvoll: Der Waldfriedhof in Veitshöchheim belegte beim Wettbewerb des Kreisverbandes für Gartenbau und Landespflege Platz zwei.
Foto: Land / Günter Gerner | Stimmungsvoll: Der Waldfriedhof in Veitshöchheim belegte beim Wettbewerb des Kreisverbandes für Gartenbau und Landespflege Platz zwei.
Äußerst gelungen: Den dritten Platz beim Friedhofswettbewerb des Kreisverbandes belegte der Friedhof Waldbrunn.
Foto: Günter Gerner | Äußerst gelungen: Den dritten Platz beim Friedhofswettbewerb des Kreisverbandes belegte der Friedhof Waldbrunn.
 
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