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WÜRZBURG
Heuchelhof-Müll: Alte Plätze, neue Wege
Neue Zufahrt: Der Müll im Heuchelhof-Quartier H1 wird bald über die Fuß- und Radwege abgeholt.
Foto: Stadt Würzburg | Neue Zufahrt: Der Müll im Heuchelhof-Quartier H1 wird bald über die Fuß- und Radwege abgeholt.
Cremers, Moritz
 |  aktualisiert: 11.12.2019 18:59 Uhr

Für die Bewohner des Quartiers H1 kehrt in der kommenden Woche ein Stück Normalität zurück. Nach den Gelben Säcken wird auch der restliche Müll ab Donnerstag wieder an den üblichen Müllhäuschen abgeholt. Sie liegen an den Stichstraßen innerhalb des Straßburger Rings, die wegen der maroden Tiefgaragen unterhalb der Fahrbahn für den Schwerlastverkehr seit einigen Wochen gesperrt sind.

Wie berichtet sieht die vorläufige Lösung der Stadt vor, dass die Müllfahrzeuge die Fußgänger- und Radwege innerhalb des Quartiers nutzen. Sie sind auch für den Rettungsverkehr zugelassen und daher breit genug für die Müllautos der Stadtreiniger. Auf Nachfrage bestätigte die Stadt am Freitag, diese Idee nicht selbst entwickelt zu haben. Vielmehr sei der Vorschlag „über den Bürgerverein an das Umwelt- und Kommunalreferat herangetragen“ worden, so Sprecher Georg Wagenbrenner.

Konkret kommt der Vorschlag von Paul Zöller und Gerdfried Fritsch, die beide in unmittelbarer Nähe zum H1-Quartier in der Londoner Straße wohnen. „Wir beide waren sehr erschrocken, als auf einmal die Container am Straßburger Ring standen. Man hatte uns ja nicht vorgewarnt“, sagt Fritsch. Paul Zöller sagt, er habe sich geschämt, wenn er Besuch bekam, weil der Stadtteil so unansehnlich gewesen sei. Für beide war das ein Grund, selbst aktiv zu werden. „Wir sind einfach durch das Viertel gegangen und haben geguckt: Wo kommt man mit dem Müllauto hin, wo können die Tonnen stehen?“

Ihr ursprünglicher Vorschlag war noch davon ausgegangen, dass die Container entlang der Wege verteilt werden müssten. Dass jetzt die Tonnen sogar in den Müllhäuschen stehen könnten, sei natürlich noch besser. Paul Zöller übt dennoch Kritik an der Stadtverwaltung: „Das hätte viel früher passieren müssen, denn die Wege waren ja da.“ Er bezeichnet die Tatsache, dass die Verwaltung nun so schnell auf den Vorschlag reagiere, als „Eingeständnis, dass sich da jemand nicht viele Gedanken gemacht hat“.

Die nun gefundene Lösung macht es nach Ansicht der Stadt überflüssig, ein kleineres Müllfahrzeug zu kaufen, das die Stichstraßen befahren dürfte. Stadtsprecher Wagenbrenner teilte auf Anfrage mit: „Die Anschaffung ist jetzt nicht mehr vorgesehen.“ Allerdings sei dennoch mit erhöhter finanzieller Belastung zu rechnen. Denn die Wege, auf denen die großen Müllautos jetzt fahren sollen, seien für eine regelmäßige Belastung nicht ausgelegt und müssten deshalb häufiger repariert werden als sonst üblich.

 
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