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Würzburg
HERMINE macht sich auf den Weg nach Bosnien
Bearbeitet von Lena Berger
 |  aktualisiert: 18.12.2020 02:14 Uhr

Nahe der kroatischen EU-Außengrenze befindet sich seit April 2020 das Flüchtlingscamp Lipa in Bosnien, finanziert und betrieben von der EU und der Internationalen Organisation für Migration (IOM). Die EU zeigt sich besorgt über die Entwicklungen in Bosnien, aufgrund der geplanten Schließung des Camps am 16. Dezember.

Ursprünglich als eine vorübergehende COVID-19-Reaktionsmaßnahme errichtet, entspricht das Camp nicht den grundlegenden Anforderungen, die für die Unterbringung von Menschen im Winter erforderlich sind, heißt es in einer Pressemitteilung von HERMINE.

Die aktuellen Zustände gefährden ernsthaft das Leben von über 2000 Personen, die unter katastrophalen Bedingungen im Freien schlafen, und von weiteren 1300 bis 1500 Personen, die sich in der provisorischen Einrichtung in Lipa befinden. Denn die Behörden haben nicht dafür gesorgt, dass menschenwürdige Lösungen gefunden werden.

Die Internationale Organisation für Migration (IOM) hat der Regierung nun ein Ultimatum gestellt und sollte es bis Mittwoch keine Entscheidung geben, “werden wir 1500 Leute aus Lipa haben, die sich denen anschließen, die draußen sind, was bedeutet, dass wir 3000 Leute unter extrem schlechten Bedingungen haben werden”, erklärt der IOM-Koordinator Peter Van der Auweraert.

Auch die lokale Hilfsorganisation ‘SOS Bihac’ ist besorgt über die aktuellen Entwicklungen. Im Zuge der nahen Schließung erwartet das Team vor Ort einen deutlichen Anstieg der Notfälle und Einsätze, bei denen sie Menschen in notdürftigen Lagern im Freien mit dem Nötigsten zum Überleben versorgen.

Mitunter einer der Gründe, weshalb Helfer von HERMINE sich in Kürze wieder auf den Weg nach Bosnien machen werden, um das Team von SOS Bihac bei seiner Arbeit zu unterstützen. HERMINE hatte die NGO im Laufe des Jahres bereits mit Geldspenden und einer Lieferung von 500 Schlafsäcken unterstützen können. Nun ist geplant, bis Ende Januar vor Ort mitzuhelfen. Das bedeutet konkret: literweise Suppe kochen, Hilfsgüter verteilen und mit anpacken. Am 18. Dezember startet das erste Team. Mit im Gepäck: etwa 350 bis 400 weitere Schlafsäcke, Winterkleidung und natürlich die Suppenküche.

 
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