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WÜRZBURG
Herbert Brause: Ein beispielhafter Mäzen
rtg
 |  aktualisiert: 10.01.2013 12:03 Uhr

Ohne sein Engagement wäre die Uni Würzburg in punkto Medientechnik um einiges ärmer: Herbert Brause hat die Universität auf diesem Gebiet viele Jahre lang gefördert. Am 26. Dezember ist der Mäzen im Alter von 92 Jahren gestorben. Dies teilte die Pressestelle der Hochschule am Dienstag mit.

Brause wollte die Uni bei der Weiterentwicklung ihrer medientechnischen und multimedialen Aktivitäten unterstützen: Mit diesem Schwerpunkt hat er im Jahr 1986 eine nach ihm benannte Stiftung gegründet. In den 26 Jahren ihres Bestehens hat sie an der Universität viel Gutes bewirkt.

Die Dr.-Herbert-Brause-Stiftung finanzierte zum Beispiel den kompletten Neubau des Zentrums für Sprachen und Mediendidaktik am Hubland. Am Universitätsklinikum bezahlte sie eine moderne Videoanlage, mit der sich Operationen live in den Hörsaal übertragen lassen. Erst 2011 ermöglichte sie die Einrichtung eines professionellen Tonstudios am Zentrum für Mediendidaktik.

Viele weitere Förderaktivitäten kommen dazu, etwa beim Kauf von Lernsoftware fürs Sprachenzentrum oder von Geräten für die Multimedia-Verleihstelle am Rechenzentrum.

Für sein beispielhaftes Engagement als Mäzen hat die Uni Herbert Brause 1995 zu ihrem Ehrensenator ernannt. Das ist die höchste Auszeichnung, die die Hochschule vergibt. 2010 bekam Brause zudem die Röntgenmedaille verliehen. Diese ist unter anderem für großzügige Förderer der Universität bestimmt.

Herbert Brause wurde am 17. Oktober 1920 in Dresden geboren. Nach einer Lehre als Fein- und Elektromechaniker bei der Firma Zeiß-Ikon war er bis 1945 bei dieser Firma tätig, zuletzt als Ingenieur. In dieser Zeit besuchte er nebenberuflich die Technikerschule, die Höheren Technischen Lehranstalten und schließlich das Abendgymnasium der Stadt Dresden.

Nach dem Zweiten Weltkrieg baute Brause in Dresden sein eigenes Unternehmen auf, das elektro-akustische Einrichtungen entwickelte und produzierte. Parallel dazu studierte er von 1950 bis 1955 Elektrotechnik.

Nach seiner Übersiedlung in die Bundesrepublik gründete Brause in Württemberg erneut ein Unternehmen, das unter anderem Sprachlehranlagen sowie technische Ausrüstungen und Lehrmedien für Blindenschulen entwickelte und herstellte. Zum Weltmarktführer wurde sein Unternehmen 1966: Damals erhielt es einen Großauftrag der kanadischen Regierung für die Ausstattung von Schulen mit Sprachlehranlagen.

Ab 1967 wirkte Herbert Brause auch als Seminarleiter in der Lehrerausbildung: Sein Thema war der Einsatz von Sprachlehranlagen im Unterricht. 1974 lehrte er außerdem Medientechnologie in Industrie, Forschungseinrichtungen und an Universitäten.

Ab dem Wintersemester 1976/77 übernahm Brause einen Lehrauftrag für Schulpädagogik an der damaligen Philosophischen Fakultät III der Uni Würzburg. Dank seines Geschicks bei der Vermittlung von technischem Wissen waren seine Veranstaltungen bei den Studierenden sehr beliebt. Für seine gute Lehre und für seinen großen Einsatz beim Aufbau einer Mediothek für die Lehrerbildung verlieh ihm die Fakultät 1980 die Ehrendoktorwürde.

 
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