
Das Informationsangebot „BLSV-direkt“ hat sich ein weiteres Mal bewährt. Zahlreiche Sportvereinsvertreter aus Stadt und Landkreis Würzburg kamen auf Einladung des Bayerischen Landes-Sportverbandes in den Rittersaal des Rimparer Schlosses, um Aufklärung aus erster Hand zu bekommen. Hierzu waren BLSV-Präsident Jörg Ammon (Nürnberg) und weitere Verbandsexperten angereist, heißt es in einer Pressemitteilung.
Präsident Jörg Amon berichtete zum Auftakt des Abends, was sich aktuell verbandspolitisch bewegt. „Priorität haben bei unseren Überlegungen immer die Probleme der Sportvereine“, betonte er. Nicht ohne Stolz berichtete Ammon, dass die Anzahl der BLSV-Mitglieder in den letzten beiden Jahren erneut um 100 000 auf 4,5 Millionen gewachsen ist: „Der Sport ist die größte Bürgerbewegung in Bayern.“
Steuerfreibetrag für Übungsleiter soll steigen
Ammons Dank galt dem Freistaat Bayern und seinem Sportminister Joachim Herrmann für den Anstieg der staatlichen Fördermittel in den vergangenen fünf Jahren von 40 auf 97 Millionen Euro im Doppelhaushalt 2019/2020. Das neue Sonderprogramm für Vereine in weniger finanzstarken Gemeinden hat die Mittel für den Sportstättenbau von zehn Millionen jährlich auf fast 19 Millionen anwachsen lassen. Wermutstropfen für die Sportvereine aus der Stadt Würzburg: Während für die Landkreis-Vereine die erhöhten Mittelsätze gelten, ist die Stadt eine der wenigen Kommunen in Bayern, die nicht zusätzlich gefördert werden.
Das neue Klimagesetz betrifft auch die Sportvereine. Darauf wies Präsident Ammon hin. Er riet den Vereinen sich anzustrengen, den Energieverbrauch in ihren Sportstätten zu senken. Er habe im Blick, dass höhere Fahrtkosten auch die Sportler und zahlreichen Ehrenamtlichen treffen und auch hier eine Entlastung erforderlich sei. Ammon unterstütze die geplante Gesetzesänderung, wonach der Steuerfreibetrag für Übungsleiter auf 3000 Euro und die Ehrenamtspauschale auf 840 Euro ansteigen soll.
Jugendarbeit wird sich verändern
„Wir haben aktuell die fittesten Senioren, aber die unfittesten Kinder seit dem Zweiten Weltkrieg“, warnte Jörg Ammon. Der Schulsport müsse dringend weiterentwickelt werden. Der für 2025 zu erwartende Rechtsanspruch auf einen Ganztagsplatz in den Grundschulen werde auch die Möglichkeiten der Jugendarbeit in den Sportvereinen weiter verändern. Ammon forderte die Vereinsvertreter auf, sich diesen Herausforderungen zu stellen und sie auch als Chance zu begreifen.
Eine erhebliche zeitliche Entlastung bei der Verwaltungsarbeit in den Sportvereinen erwartet Ammon von der Digitalisierungsinitiative des BLSV, die derzeit mit Hochdruck von der Athleta IT-Service GmbH, einer 100-prozentigen BLSV-Tochter, umgesetzt wird. Eine verbesserte Kommunikation verspricht sich Ammon zum Jahreswechsel, wenn die BLSV-Homepage neu gestaltet und Artikel aus dem künftigen monatlich erscheinenden, gedruckten Verbandsmagazin „bayernsport“ leicht und ohne Mehrkosten digital weitergegeben werden können.
Workshops und Gesprächsrunden
In Workshops und Gesprächsrunden wurden die Vereinsvertreter von Holger Langebröker (Sportstättenbau), Stefan Fäth (Sportversicherung), Christian Weinzierl (Digitalisierung) und Jörg Ammon (Steuern und Finanzen) informiert.
Burkard Losert, Bürgermeister von Rimpar und Vorsitzender des BLSV-Kreises Würzburg-Land, begrüßte zur Tagung auch die BLSV-Präsidiumsmitglieder Udo Egleder und Volker Renz (Vorsitzender der Bayerischen Sportjugend), sowie den Fachbereichsleiter Sport in der Stadt Würzburg, Jens Röder, den Leiter Jugend, Familienarbeit, Ehrenamt und Sport im Landratsamt Würzburg, Klaus Rostek, und die Sportreferentin im Landratsamt, Sandra Handke. Losert verwies darauf, dass 4000 der 8000 Rimparer Einwohner in den sechs örtlichen Sportvereinen organisiert sind. Dort gebe es ein vielseitiges Sportangebot, das über den bundesweit bekannten Handball-Zweitligist hinausgehe.
Durch das Tagungsprogramm des Abends führte der BLSV-Kreisvorsitzende in der Stadt Würzburg, Helmut Radler (Unterdürrbach).