Ohne eine Kreditaufnahme wird es für die Gemeinde Hemmersheim heuer wohl nicht gehen. Im Gemeinderat wurden nun in der jüngsten Sitzung erste Zahlen diskutiert. Eine Million Euro steht im Plan für das Konzept Abwasserentsorgung. Das sorgte erst einmal für Irritationen im Gemeinderat. Man vermutete erst einmal, dass die Kämmerei eine Null zu viel in den Investitionsplan eingegeben hatte. Doch alles hatte seine Richtigkeit. Wie Bürgermeister Karl Ballmann auf Nachfrage erklärte, sei die hohe Summe von der Kämmerei bewusst gesetzt worden, um auf der sicheren Seite zu sein. "Wer weiß, was da alles kommt", meinte Ballmann. Allerdings könne für dieses Jahr, so Ballmann nach Rücksprache mit der Kämmerei, die Summe im Haushalt auch halbiert werden.
Die Gemeinde will sich bei der Abwasserentsorgung an die Anlage in Hopferstadt anschließen. Dazu erstellt ein Ingenieurbüro derzeit entsprechende Unterlagen. Unter anderem benötigt Hopferstadt eine Schmutzfrachtberechnung. "Die Zeit drängt", machte Gemeinderat Friedrich Mangold deutlich. Schließlich müssten rechtzeitig Förderanträge gestellt werden. Wie Ballmann sagte, gebe es auch in Aub ähnliche Überlegungen. Dann könnte man sich eventuell manche Kosten teilen. "Da gibt es noch viel zu bereden", fasste Ballmann zusammen. Für die Bauschuttdeponie Hemmersheim sind 50.000 Euro vorgesehen. Hier müsse das restliche Füllvolumen noch ermittelt werden, erläuterte der Bürgermeister.
Die 9000 Euro, die sich die Gemeinde an Einnahmen bei der Ertüchtigung von Wirtschaftswegen erhofft, sind noch rot markiert, das heißt: unsicher. Die Jagdgenossenschaft hält vorerst einen Betrag zurück. Gemeinderat Alexander Derrer erklärte dazu, dass eine Baufirma an einem Weg erst noch Nachbesserungen machen müsse. Für den Geißlinger Weg dagegen werde der zugesagte Betrag bezahlt. Für Wirtschaftswege in Pfahlenheim (6000 Euro) und Gülchsheim (10.000 Euro) hatte die Gemeinde die Summen im vergangenen Jahr bereits erhalten, informierte der Bürgermeister.
Um einen Zuschuss in Höhe von 1500 Euro, der für die Spielvereinigung Gülchsheim für Spielgeräte im Haushaltsplan erneut eingestellt ist, entspann sich eine längere Diskussion. Bürgermeister Ballmann hatte mitgeteilt, dass der Verein auf ihn zugegangen sei und nach der Auszahlung gefragt hätte. Denn die hatte der Gemeinderat an eine Bedingung geknüpft: Erst soll der alte Sportplatz an der Hemmersheimer Straße, auf dem derzeit Schafe weiden, wieder vom Verein zurückgebaut werden. Eine Bedingung, die der Sportverein laut Ballmann nicht für in Ordnung hält. Friedrich Mangold betonte, dass er nichts gegen den Sportverein habe. Aber es müsse auch einmal eine Gegenleistung kommen. Unter anderem stehen laut Ballmann am alten Sportplatz noch Lichtmasten. Im Gemeinderat war man sich durchaus bewusst, dass die geforderten Maßnahmen wohl teurer als 1500 Euro seien. Ballmanns Vorstoß fruchtete nicht, der Gemeinderat ließ sich nicht erweichen.
Für das Baugebiet Hemmersheim muss auch noch Geld eingeplant werden, weil die Schlussrechnung der Baufirma noch nicht da ist. Erhöht werden soll der Betrag für den Grundstückserwerb, da Flächen angeboten werden. Für die Erneuerung der Gemeindeverbindungsstraßen Pfahlenheim/Lipprichhausen und Gülchsheim/Rodheim sind jeweils 130.000 Euro vorgesehen. Nach derzeitigem Stand fehlen im Haushalt rund 1,9 Millionen Euro, für die ein Kredit aufgenommen werden müsste.