Sie sind seit 65 Jahren verheiratet: Am 18. August 1956 gaben sich Helmut und Elfriede Försch vor dem Standesamt Würzburg das Ja-Wort.
Der junge Helmut Försch musste während der Nachkriegswirren gemeinsam mit weiteren Familien ins Naturfreunde-Haus Veitshöchheim ziehen, da sein Elternhaus völlig zerstört war, geht aus einer Pressemitteilung anlässlich der "Eisernen Hochzeit" des Paares hervor. Erst nach mehreren Jahren kehrte Helmut Försch mit seinen Eltern und Geschwistern zurück in den Stadtteil Grombühl. Dort lernte er dann seine Friedel kennen und lieben, die aus Helmstadt zugezogen war und in einem Lebensmittelladen in der Nachbarschaft arbeitete. Und da nach der Hochzeit der Nachwuchs nicht lange auf sich warten ließ, wurde aus dem Paar mit zwei Töchtern schnell eine junge Familie.
Über Berufstätigkeit und Familienleben hinaus hatte das vielfältige ehrenamtliche Engagement seit jeher einen festen Platz im Leben der Förschs. Viel Zeit und Energie flossen über Jahrzehnte in die Vereinstätigkeit bei den Naturfreunden mit Hüttendiensten, Vorstands- und umweltpolitischer Arbeit, kulturellen Beiträgen, kräftigem Zupacken bei Baumaßnahmen und auch die fröhlichen Seiten des Vereinslebens kamen nicht zu kurz, heißt es im Presseschreiben.
Erinnerungen an die Geschichte der Stadt lebendig halten
Die Geschichtswerkstatt Würzburg ist ein weiterer Schwerpunkt des ehrenamtlichen Wirkens des Paares. Die jährliche Ausstellung mit historischem Bildmaterial zu unterschiedlichen Themenschwerpunkten ist ebenso Bestandteil der Tätigkeit wie die wöchentlichen Präsenzzeiten im „Lädele“ der Geschichtswerkstatt. Über viele Jahre hinweg organisierte und betreute das Ehepaar gemeinsam mit weiteren Mitgliedern einen Verkaufs- und Informationsstand am Würzburger Weihnachtsmarkt. Dies alles mit dem Ziel, Erinnerungen an die gemeinsame Geschichte der Stadt lebendig zu halten.
Auch das alljährliche Treffen der Trümmerfrauen im Würzburger Rathaus unterstützten sie tatkräftig. Helmut Försch war zudem Mitbegründer der Würzburger Stolpersteine, Mitorganisator des Weges der Erinnerung und er verfasste mehrere historische Bücher. Daneben fand er genügend Zeit und Energie, sich als parteiloser Stadtrat um die Belange der Stadt Würzburg und ihrer Bürger zu kümmern. Für sein vielfältiges Engagement wurde er unter anderem mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande, der Behr-Medaille und dem Tanzenden Schäfer ausgezeichnet. Das alles aber wäre nicht denkbar ohne das sorgsame Mitdenken, organisieren und ihm den Rücken frei halten seiner Frau Friedel.
Zum besonderen Jubiläum der "Eisernen Hochzeit" gratulieren dem Paar neben zwei Töchtern, fünf Enkeln und zwei Urenkeln viele Freunde und Wegbegleiter.