Sieben neue Gesichter hat der Ippesheimer Gemeinderat. Das bedeutet aber auch, dass sieben Ratsmitglieder dem Gremium nicht mehr angehören. Die verabschiedete Bürgermeister Karl Schmidt und nutzte die Gelegenheit, auf die letzte Amtsperiode zurückzublicken. Auch der Haushalt für 2020 wurde verabschiedet.
In den vergangenen sechs Jahren hat es nach den Worten von Bürgermeister Karl Schmidt 448 Beschlüsse in den öffentlichen Ratssitzungen gegeben, 247 im nichtöffentlichen Teil. 2014 hätten die Einrichtung der Kinderkrippe und die Debatte über Kernwege im Mittelpunkt gestanden. 2015 habe die Gemeinde mit Kristin Langmann eine Fränkische Weinkönigin aus Bullenheim gehabt. Beschäftigt habe sich der Rat auch mit der Ortsinnenentwicklung und der Neukonzeption der Mittelfränkischen Bocksbeutelstraße.
Rückblick auf vergangene Projekte
Ein Jahr später ging es um das Baugebiet „Zu den Weinbergen“, das Sondergebiet Windkraft, um den Platz „Zu den Weinbergen“ und um das Innenentwicklungskonzept. Mit dem Umbau der Weinparadiesscheune befasste sich das Gremium im Jahr 2017. Doch das war eines der kleineren Themen, denn auf der Agenda hatte vor allem die künftige Mischwasserbehandlung mit Kanalbau und der Anschluss Gollhofens an die Ippesheimer Kläranlage gestanden. Auch kam das Förderprogramm der Gemeinde für die Sanierung und Nutzung alter Gebäude auf den Weg.
2018 sprach sich die Mehrheit der Bürger für den Bau eines dritten Windrads aus. Die Gemeinde kaufte den alten Bahnhof mit dem gesamten Umfeld. Der Schlosskeller hat keinen Gaststättenstatus mehr und Dr. Doris Klose-Violette bat aus persönlichen Gründen um Entlassung aus ihrem Ehrenamt.
Als ihr Nachfolger wurde 2019 Karl Schmidt gewählt. Nach seinen Worten waren in diesem Jahr das neue Feuerwehrauto für Ippesheim, die Dorferneuerung, die LED-Beleuchtung und das Dorfgemeinschaftshaus für Herrnberchtheim die weiteren Themen.
Verabschiedung der Gemeinderäte
Sieben Gemeinderäte hatten sich in den vergangenen sechs Jahren mit den genannten Themen beschäftigt. Schmidt dankte, dass stets sachliche Auseinandersetzungen geführt worden seien.
Mit Helmut Schießl verlässt der Dienstälteste das Gremium. 24 Jahre war er dabei, zwölf Jahre davon als dritter Bürgermeister. Als Banker brachte er laut Schmidt sein Fachwissen im Finanzbereich ein.
Als sein Vater als Bürgermeister aufhörte, kam Hans Lilli vor 18 Jahren in den Gemeinderat. Zwölf Jahre war er dritter Bürgermeister. Ebenfalls insgesamt 18 Jahre war Wilhelm Bullmer dabei, nämlich von 1996 bis 2002 und von 2008 bis jetzt.
Zwölf Jahre gehörte Helmut Dehner dem Gremium an. Bruno Buchen, Jörg Müller und Volker Friedlein waren jeweils eine Periode dabei. Laut Schmidt soll es nach Corona noch eine festliche Verabschiedung geben.
Haushalt wurde verabschiedet
Verabschiedet wurde aber schon einmal der Haushalt. Dieser besitzt ein Volumen von 4,96 Millionen Euro. Im Verwaltungshaushalt werden Einnahmen aus eigenen Steuern und aus allgemeinen Finanzzuweisungen mit etwa 1,42 Millionen Euro eingeplant. Darin sind die Schlüsselzuweisungen, die gegenüber dem Vorjahr um 23000 Euro auf 297000 Euro gestiegen sind, enthalten. Die Kreisumlage steigt um 23800 Euro auf 546900 Euro.
Die wesentlichen Ausgaben im Verwaltungshaushalt ergeben sich vor allem aus dem sozialen Bereich. Die Umlagen für die Grund- und Mittelschule Uffenheim und den Schulverband Lipprichhausen-Gollhofen betragen insgesamt 70 400 Euro, für Kindergärten sind 374 800 Euro eingeplant. Nach Abzug aller weiteren Ausgaben des Verwaltungshaushaltes beträgt die Zuführung zum Vermögenshaushalt 90 000 Euro und entspricht damit einem Anteil von 3,9 Prozent des Verwaltungshaushaltes.
Der Vermögenshaushalt wird im Wesentlichen von den großen Abwassermaßnahmen, den Anfangskosten für die Ortsdurchfahrt in Bullenheim und des Dorfgemeinschaftshauses in Herrnberchtheim geprägt. In den Finanzplanungsjahren fallen hohe Kosten für die Erneuerung der Ortsdurchfahrt in Bullenheim (Staatsstraße), für die Kläranlage in Ippesheim, verschiedene Mischwasserbehandlungsanlagen in Ippesheim und für das Dorfgemeinschaftshaus in Herrnberchtheim an. Die Finanzierung der vorgesehenen Investitionsmaßnahmen erfolgt über Zuwendungen des Freistaats, der Investitionspauschale, der Einhebung eines Verbesserungsbeitrags zur Entwässerungseinrichtung, sowie einer Entnahme aus der allgemeinen Rücklage.
