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NEUBRUNN
Heißer Sommer machte Fischen zu schaffen
ank
 |  aktualisiert: 03.12.2019 08:37 Uhr

Der lange und heiße Sommer des vergangenen Jahres hat auch den Mainfischen zu schaffen gemacht. Bei zunehmender Erwärmung sinkt der Sauerstoffanteil. Die Folge für die Fische: Sie konnten weniger Sauerstoff aufnehmen, was ihren Organismus belastete, informierte Thomas Hartmann, der Präsident des Fischerverbandes Unterfranken, in der Fachgruppenversammlung in Neubrunn. Auch die im Sommer zur Beregnung landwirtschaftlicher Flächen und Kühlung von Industrieanlagen entnommenen Wassermengen fehlten im Fluss und trügen zur weiteren Erwärmung bei.

Eröffnet hatte die Fachgruppenversammlung der Berufs- und Nebenerwerbsfischer und der Fischereirechtsinhaber am Main deren Obmann Andreas Gugel. Präsident Thomas Hartmann informierte danach über das vergangene Jahr. So wurden 2018 rund 5,9 Tonnen Aale gefangen und auf dem sicheren Landweg zum Rhein transportiert. Die Durchgängigkeit des Mains für Wanderfischarten ist durch die 34 Staustufen zwischen Kostheim und Bamberg nicht gegeben. Viele der an die Staustufen angegliederten Kraftwerke sind für viele Fische ein unüberwindbares, tödliches Hindernis. Der Transport der Aale unterstütze die sichere Abwanderung der laichbereiten Aale über die Staustufen und Kraftwerke hinweg in die Sargassosee im südlichen Nordatlantik.

Der unterfränkische Main ist von Haßfurt bis Kahl in acht Koppelstrecken aufgeteilt. Die Verlandung von Buhnenfeldern und Altmainarmen, die Störung der Fische durch Sportboote, Flusskreuzfahrt- und Frachtschiffe, sowie die Einschränkung der natürlichen Lebensräume durch die intensive Nutzung des Mains als Freizeitraum wurde aus allen Bereichen berichtet.

Wolfgang Silkenat von der Fischereifachberatung des Bezirks Unterfranken stellte den seit 2012 aktiven Alarmplan Main vor, der, auch die Erfahrungen des heißen Sommers 2018 berücksichtigend, stetig fortgeschrieben wird. Außer den genannten Störfaktoren kämen mit der Verbreitung des Fischotters und der Vergrößerung der Biberbestände neue, große Einschränkungen auf die Fischerei zu.

Mit Blick auf die vielfältigen Aufgaben und Bedürfnisse werde eine stärkere Vernetzung der einzelnen Koppelstrecken, Fischerzünfte und Fischereirechteinhaber mit Fachberatung, Interessensverbänden und Politik notwendig. Diesen Punkt griff auch Obmann Andreas Gugel in seinem Vortrag über nachhaltige Entwicklung auf.

Nach dem Revisionsbericht der Kassenprüfer wurde der Treuhandverwaltung und dem Präsidenten Entlastung erteilt. Der Fischereiverband Unterfranken leistet, um die Fischbestände zu erhalten, über die Treuhandverwaltung jedes Jahr für gut 270 000 Euro Besatz. Zum Abschluss der Fachtagung wurden die Mitglieder und deren Stellvertreter in der Vergabekommission sowie die jeweils sechs Delegierten aus den einzelnen Koppelstrecken gewählt. (ank)

 
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