Heinz Krämer, der 24 Jahre lang als Bürgermeister der Gemeinde Simmershofen vorstand, darf sich künftig als "Altbürgermeister" ansprechen lassen. Diesen Ehrentitel verlieh ihm sein Nachfolger Florian Hirsch bei einem Ehrenabend in der Musikhalle im Ortsteil Equarhofen.
Die gastgebende Musikkapelle Equarhofen gestaltete den Abend zugleich musikalisch und sorgte für die Bewirtung. Krämers ehemalige Amtskollegen aus den Nachbarorten waren unter den Gästen zahlreich vertreten und selbst Landrat Helmut Weiß war anwesend, als Hirsch seinem Amtsvorgänger auflistete, was dieser in den 24 Jahren seiner Amtszeit für die Gemeinde geleistet hatte. "Dorferneuerung" zog sich wie ein roter Faden durch Krämers Amtszeit.
Ein Ortsteil nach dem anderen wurde mithilfe der Dorferneuerung lebenswerter gestaltet, Straßen wurden renoviert, Wege gebaut, Kläranlagen und Abwasserkanäle auf dem Stand der Technik gehalten. Die sinkende Einwohnerzahl der Gemeinde, die bei Krämers Amtsantritt im Jahr 1996 noch bei über 1000 lag, sank zwischenzeitlich auf 880, konnte aber stabilisiert werden und war zuletzt wieder deutlich ansteigend auf 950 Einwohnern.
Krämer hatte in seiner Zeit als Bürgermeister stets ein offenes Ohr für die Bürgerinnen und Bürger, habe sich um kleine Dinge ebenso gekümmert wie um die großen Projekte der Gemeinde, war für die Jugend ebenso da wie für die Feuerwehren. Er habe sich für den Tourismus in seiner Gemeinde starkgemacht, der zu Beginn seiner Amtszeit wenig im Blickpunkt stand. Heute zählt die Gemeinde jährlich 24.000 Übernachtungen.
In zahlreichen anderen Ämtern und Positionen hat sich Krämer engagiert und bringt sich noch immer ein, bei den Feldgeschworenen ebenso wie im Posaunenchor. Er kümmert sich um das Gemeindearchiv ebenso wie als Koordinator mit den Nachbargemeinden hinsichtlich des Breitbandausbaus.
In seiner Amtszeit war Krämer beliebter und geschätzter Ansprechpartner auch für seine Amtskollegen in den Nachbargemeinden, habe den einen oder anderen wertvollen Rat gegeben. Schon bei seinem Ausscheiden aus dem Bürgermeisteramt im Jahr 2020 habe sich der Gemeinderat dafür entschieden, ihm den Titel des Altbürgermeisters zuzusprechen. Aus Gründen der Pandemie sei ein würdiger Rahmen für die Verleihung aber erst jetzt möglich gewesen.
Lob und Ehre gab es aber auch für einen Weggefährten Krämers, der ihn während seiner gesamten Zeit als Bürgermeister im Amt eines Gemeinderatsmitgliedes begleitete: Dieter Zeller. Thorsten Schmidt, der seit dieser Amtsperiode dem Gemeinderat ebenfalls nicht mehr angehört, war zwölf Jahre lang mit dabei.
Bei zwei weiteren Personen, die in ihren Ortsteilen Institutionen sind, bedankte sich die Gemeinde für langjährige Dienste: Luise Bößenecker und Erwin Preuß. Erstere war 63 Jahre lang als Gemeindedienerin in Hohlach aktiv, war anfangs noch mit der Glocke durch das Dorf gegangen, um amtliche Nachrichten bekanntzugeben. Weiter betrieb sie dort einen "Tante-Emma-Laden". Preuß übt das gleiche Amt im Ortsteil Auernhofen seit 1988 aus. Trotz seiner 92 Jahre denkt Preuß noch nicht ans Aufhören, denn er brauche ja eine Beschäftigung. Beide konnten sich über eine Ehrenurkunde des Freistaates Bayern freuen.