Seit 70 Jahren ist er CSU-Mitglied: Für sein engagiertes politisches Wirken in diesen Jahrzehnten ist nun der frühere Bezirks- und Kreisrat Heinrich Schmalz (95) gewürdigt worden, schreibt der CSU-Ortsverband in einer Pressemitteilung.
Es sei "eine lange und wirklich wechselvolle Zeit, aber eine sehr erfolgreiche und vor allem friedliche Zeit für unser Vaterland" gewesen, zitierte Ortsvorsitzender Michael Weber in der Feierstunde aus dem verlesenen Grußwort von Michael Glos. Der ehemalige Bundeswirtschaftsminister zeigte die Parallelen zwischen seinem und dem Weg des Jubilars in der CSU auf: Wie auch Schmalz sei er, Glos, im Alter von 26 Jahren in seinen Heimat-Kreistag gewählt worden. Nur war es bei Schmalz 20 Jahre früher: 1952 wurde er Kreisrat im Landkreis Bad Neustadt/Saale, wo er in Schönau an der Brend geboren wurde.
Es war die Zeit der sogenannten Gebietsreform, die Neuordnung der Kreise und Gemeinden in Bayern, erinnerte Glos: Schmalz war mittlerweile Leiter der Landvolkshochschule in Münsterschwarzach, bereits seit 1966 Kreisrat im Altlandkreis Kitzingen und auch Bezirksrat. "Es war ein Glücksfall für die CSU, dass Heinrich Schmalz in dieser schwierigen Zeit den Kreisvorsitz in Kitzingen übernommen hat." Die Fähigkeit, Menschen zu führen und zusammen zu führen, habe Schmalz bereits in der Landvolkshochschule unter Beweis stellen können, so Glos: "Sie war in ganz Unterfranken nur die ,Bürgermeisterfabrik'."
Auszeichnungen
1975 habe Schmalz seine sehr arbeitsintensive Tätigkeit als Integrator der CSU in dem neuen Landkreis Kitzingen als erfolgreich beendet gesehen. Die Landvolkshochschule habe den Jubilar immer stärker beansprucht, blickt die CSU in ihrer Pressemitteilung zurück.
Und stellvertretender Vorsitzender Dieter Ruchser hob in der Feierstunde die Ehrungen für Heinrich Schmalz hervor, der von 1966 bis 1990 im Kreistag Kitzingen und von 1966 bis 1994 im Bezirkstag wirkte: Der große Einsatz für die Bevölkerung wurde 1987 mit dem Bundesverdienstkreuz gewürdigt, außerdem bekam er 1992 von Bischof Paul Werner Scheele den päpstlichen Silvesterorden verliehen. Dies sei der fünfthöchste Orden, der mittelbar vom Papst für Verdienste um die römisch-katholische Kirche vergeben werde, so Ruchser.
Seit mittlerweile über 30 Jahren nehme Heinrich Schmalz in Estenfeld am gesellschaftlichen und politischen Leben teil. Im vergangenen Januar habe er zum allerersten Mal nicht zur Ortshauptversammlung kommen können: Das sei das erste Mal in seinen 70 Jahren als Mitglied der CSU gewesen, bedauerte der Jubilar.
Eine Ehrenurkunde und einen Korb mit Köstlichkeiten überreichten ihm die Bezirksrätinnen Rosa Behon und Karin Renner, berichtet der CSU-Ortsverband in seinem Pressetext.
In seinen Dankesworten zitierte der 95-jährige Schmalz den deutschen Essayisten Christian Schüle: "Gute Politik ist im Wesentlichen Kommunikation – Kommunikation die Kunst der verbindlichen Ansprache." Er dankte den Laudatoren für die Übertreibungen und leistete Abbitte, dass er sie gerne gehört habe.