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Herrnberchtheim
Heimatbuch als Liebeserklärung an "Berchti"
Ein Jahr lang hat Günter Würsching an dem Heimatbuch über Herrnberchtheim gearbeitet. Jetzt hat er es vorgestellt und durfte sich ins Goldene Buche der Gemeinde eintragen.
Foto: Gerhard Krämer | Ein Jahr lang hat Günter Würsching an dem Heimatbuch über Herrnberchtheim gearbeitet. Jetzt hat er es vorgestellt und durfte sich ins Goldene Buche der Gemeinde eintragen.
Gerhard Krämer
 |  aktualisiert: 25.11.2020 02:17 Uhr

Ein Jahr Arbeit hat Günter Würsching in das Buch gesteckt. Jetzt, kurz nach seinem 82. Geburtstag, ist das Heimatbuch "Herrnberchtheim Berchti" erschienen. Es erzählt über Menschen, Geschichte und Häuser des Ortes. Der Autor griff dabei neben seinem umfangreichen Wissen über das Dorf auch auf seinen Schatz von rund 4200 Dias zurück.

"Schon lange schwebte mir die Veröffentlichung eines Buches über Herrnberchtheim vor", erzählt Günter Würsching bei der Buchpräsentation. Immer wieder habe er feststellen müssen, wie wenig jüngere Einwohner oder Neubürger über den Ort wissen. Das ist auch Bürgermeister Karl Schmidt bewusst, der 2013 selbst ein Buch herausgegeben hat, nämlich das "Ippesheimer Fotobuch mit Dorfgeschichte". Schmidt hatte Günter Würsching, der sein ganzes Leben in Herrnberchtheim verbracht hat, beim Geburtstagsbesuch im vergangenen Jahr dazu ermuntert, das Projekt anzugehen. Geholfen hat Günter Würsching bei der Gestaltung des Buches seine Tochter Beate Winter, die von Beruf Mediengestalterin in Bad Windsheim ist.  

Würschings Tochter Beate Winter hat bei der Umsetzung geholfen.
Foto: Gerhard Krämer | Würschings Tochter Beate Winter hat bei der Umsetzung geholfen.

Von seinem Konfirmationsgeld hatte sich Günter Würsching für 30 Mark seine erste Kamera gekauft, eine Agfa Synchro Box. Die ist noch heute in seinem Besitz. Neben seinem Beruf als Fahrer für eine Molkerei und als Landwirt war das Fotografieren, das Festhalten von Ereignissen seine Leidenschaft. Nicht nur für sich selbst, sondern auch für eine lokale Tageszeitung.

Das Alte nicht in Vergessenheit geraten lassen

Zudem sammelt Würsching seit seiner frühesten Jugend Bilder, Texte und Zeitungsausschnitte über sein Heimatdorf und kann deswegen auf ein umfangreiches Archiv zurückgreifen. Günter Würschings Anliegen ist es, das Alte nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. 

Das über 200 Seiten umfassende Buch beginnt mit einem kurzen Einblick in die Geschichte des Ortes. Dann stellt der Autor Kirche, Pfarrgarten, Glocken und Orgel als erstes vor, war er doch lange Mesner im Kirchendienst. Auch geht es um die Pfarrer und Bürgermeister der Gemeinde und um Schule und Konfirmation.

Für das Kapitel "Im Wandel der Zeit" hat Günter Würsching eindrucksvolle Bilder aus dem Dorfleben und dem Dorfgeschehen herausgesucht – von Ochsengespannen bis zu den modernsten Traktoren. Die jüngsten Bilder für das Buch entstanden im September dieses Jahres bei der Mais- und Zuckerrübenernte. Die Ansiedlung der Baywa und den Abriss ihrer Gebäude dokumentiert das Buch ebenso wie einen verheerenden Brand 1967 oder das Zugunglück 1969. Alte Bräuche und Begriffe erläutert Würsching und macht das Buch damit auch zu einem Nachschlagewerk.

Eigenes Kapitel über Häuser der Gemeinde 

Flurbereinigung, der Industrie- und Gewerbepark GollIpp, die Kläranlage oder die Wertstoffsammelstelle – letztere leitete Würsching über 25 Jahre lang – sind ausführlich beschrieben. Durch seine Mitgliedschaft in vielen Vereinen wie dem Gesangverein, der Feuerwehr, in der Würsching zehn Jahre lang Kommandant war, oder dem Posaunenchor (hier spielte er über 60 Jahre mit) ist der Autor mit dem Vereinsleben bestens vertraut und besitzt einen reichen Bilderschatz davon.

Was das Buch besonders wertvoll macht, ist das Kapitel über die Häuser in der Gemeinde. Frühere Besitzer listet Würsching ebenso auf wie die heutigen. Wo vorhanden, sind aktuelle und alte Aufnahmen zusammen abgebildet. Ein Kapitel widmet der 82-Jährige auch den Häusern und Gebäuden, die abgerissen wurden.

Buch wird auf Wunsch auch vom Autor signiert

Das Buch, das von der Gemeinde finanziert wurde und eine Auflage von 350 Stück hat, kostet 25 Euro und ist in der Gemeindekanzlei in Ippesheim oder in Uffenheim bei der Buchhandlung Seehars zu bekommen. Der Betrag, der nach der Unkostendeckung übrigbleibt, soll nach Würschings Wunsch dafür verwendet werden, einen Schutz für einen alten, der Witterung ausgesetzten Grabstein zu finden.

Am Samstag, 21. November, können vom 14 bis 15 Uhr bestellte Bücher im Gemeindesaal des Rathauses Ippesheim abgeholt werden. Günter Würsching signiert die Bücher auf Wunsch. Zusätzlich kann das Buch auch am Dienstag, 24. November, in der Amtsstunde in Herrnberchtheim erworben werden

 
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