
Würzburgs neuer Landrat Thomas Eberth hat sich beim Zweckverband Abfallwirtschaft über die Entsorgungssicherheit im Raum Würzburg informiert.
Das teilt das Landratsamt in einer Pressemitteilung mit. Eberth ist mit Würzburgs Oberbürgermeister Christian Schuchardt seit seiner Wahl auch stellvertretender Vorsitzender im Zweckverband. Verbandsvorsitzende ist derzeit turnusgemäß die Kitzinger Landrätin Tamara Bischof.
Bei seinem Antrittsbesuch informierte er sich mit den Bürgermeistern Roland Schmitt aus Rottendorf und Stefan Wolfshörndl aus Gerbrunn über die Fortschritte bei der Erneuerung der Ofenlinie 1 am Müllheizkraftwerk Würzburg und über weitere aktuelle Projekte des Zweckverbands.
Deponie als Zwischenlager für Hausmüll gerüstet
Vor einem Jahr begann die Demontage der Ofenlinie. Die Anlage aus dem Jahr 1984 wird seitdem technisch erneuert, wodurch sich ihre Energieeffizienz erhöht. Die Entsorgungssicherheit gewährleisten unterdessen die beiden weiteren Verbrennungslinien. "Wir befinden uns unmittelbar vor der Ziellinie", berichtete Geschäftsleiter Alexander Kutscher. Ende des Jahres soll die neue Linie 1 fertiggestellt sein. Für August ist ein erste Probefeuer geplant.
Von der Betriebssicherheit des Zwischenlagers, der Deponie in Hopferstadt, machte sich Eberth mit Ochsenfurts Bürgermeister Peter Juks ein Bild vor Ort. In der neuen Anlieferungshalle kann der Hausmüll zu Ballen gepackt und anschließend bis zu zwölf Monate auf der Deponie gelagert werden. Helmut Schenk, Abteilungsleiter Stoffstrom-Management im Zweckverband, geht von einer Inbetriebnahme des Zwischenlagers Ende Juni aus.
Bürger und Politik würden die Nutzung der Deponie aufmerksam verfolgen, heißt in der Mitteilung weiter – vor allem das weitere Vorgehen mit den Verfüllabschnitten 3 und 4, die wegen eines Rechtsstreits nicht genutzt werden. Mit zwei Klägern einigte sich der Zweckverband gerichtlich und hofft auf ein Übereinkommen mit der dritten Klägerin, der Stadt Ochsenfurt.
Fachgerechte Entsorgung von Bauschutt ermöglichen
Handlungsbedarf sieht Eberth unter anderem beim Bauschutt. „Die Kommunen werden in den nächsten Jahren zahlreiche Sanierungsmaßnahmen durchführen müssen. Auch die Privathaushalte kümmern sich um den Werterhalt ihrer Bausubstanz. Wir müssen Bürgern und Gemeinden die Möglichkeit geben, ihr Material fachgerecht entsorgen zu können."
Der Raum Würzburg profitiere davon, dass die Abfallentsorgung beim gemeinwohlorientierten Zweckverband liege. Der Ausbau des Fernwärmenetzes leiste einen wichtigen Beitrag zur langfristig sicheren und klimafreundlichen Energieversorgung.
Bis 2018 wurde die bei der Müllverbrennung gewonnene Energie nur ins Netz der Würzburger Stadtwerke eingespeist. Mit dem Anschluss von Gut Wöllried und des Rottendorfer Neubaugebiets "Am Sand" gelang der Brückenschlag zum Landkreis. In Zukunft könnten auch weitere Gebiete mit Fernwärme aus dem Müllheizkraftwerk versorgt werden.
