Es herrscht Einigkeit unter den Fraktionen: Die Stadt Würzburg steht gut da, die Einkommenssteuereinnahmen sind gestiegen, ebenso die Gewerbesteuereinnahmen. Es fließt so viel Geld in die Kassen wie nie zuvor.
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Eventuell waren es gerade diese guten Voraussetzungen, die die Fraktionen zu einer schier unüberschaubaren Zahl an Anträgen motiviert haben. 163 Anträge sind es, die der Stadtrat am Donnerstag und Freitag verhandelt.
Gutes Bauklima in der Stadt
„Wir bauen an der Zukunft der Stadt“, sagte Oberbürgermeister Christian Schuchardt in seiner Rede zu Beginn der Haushaltsberatungen und ging damit durchaus gewollt auf das aktuelle Bauklima in Würzburg ein. Überall in der Stadt würde investiert und gebaut. „Private und öffentliche Investitionen ergänzen sich.“
Schuchardt lobte den ausgewogenen Haushaltsentwurf von Stadtkämmerer Robert Scheller: „Wir haben den Schuldenstand gesenkt, obwohl wir Millionen in das Hubland investieren. Das ist eine enorme Leistung.“
Politische Signale für Großprojekte
Das Haushaltsvolumen beträgt im Verwaltungshaushalt Einnahmen in Höhe von knapp 430 Millionen Euro und im Vermögenshaushalt in Höhe von etwa 78 Millionen Euro. Es werden Rücklagen entnommen, aber keine neuen Kredite aufgenommen. Jedoch sind die Personalkosten der Stadt erneut stark angestiegen auf einen Rekordwert von etwa 141 Millionen Euro.
Das Antragsvolumen beträgt im Haushaltsentwurf 2017 etwa 6 Millionen Euro. Das sei doppelt so viel wie sonst, sagte Schuchardt.
Die Fraktionen nutzen ihre Anträge vor allem auch um politische Signale bei den geplanten Großprojekten in Würzburg zu senden. So gibt es mehrere Anträge zum Mozartareal, obwohl dieses im Haushaltsentwurf des Kämmerers keine Erwähnung findet. Auch die geplante Multifunktionshalle bei der Grombühlbrücke wird Thema sein. Die großen Investitionsanträge für den Vermögenshaushalt behandelt der Stadtrat im Laufe des Freitags.