Estenfelds Kämmerer Frank Fiebig war die Ruhe selbst, als die Gemeinderäte am Dienstagabend den Haushalt 2019 berieten. Fiebig hatte auch allen Grund, zufrieden zu sein, hat er doch einen gesunden 20,1-Millionen-Euro-Haushalt erarbeitet, an dem kein Ratsmitglied etwas auszusetzen hatte und der einstimmig verabschiedet wurde. In einer nicht-öffentlichen Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses wurde der Haushalt vorberaten und Fiebig hatte sämtliche Änderungen eingebaut. Im Verwaltungshaushalt befinden sich 14,4 Millionen Euro, im Vermögenshaushalt rund 5,7 Millionen Euro.
Ihre jeweiligen Haushaltsreden beendeten die Fraktionssprecher Albin Wolz (CSU), Günther Grimm (SPD) und Rainer Galm (UWG) mit einer klaren Zustimmung zum "geordneten Haushalt", wie ihn Wolz bezeichnete. Einen Kredit wird die Gemeinde nicht aufnehmen müssen, obwohl sie im Laufe dieses Jahres gut 6,6 Millionen Euro investieren will, die durch Grundstücksverkäufe, Entnahme aus der Rücklage und die hohe Zuführung vom Vermögens- in den Verwaltungshaushalt (1,1 Millionen Euro) finanziert werden.
Reparaturen und Unterhalt der Straßen
Neben den Personalkosten (1 Million Euro) wird ein weiterer großer Anteil des Haushaltes für Reparaturen und Unterhalt der Straßen draufgehen (1,1 Millionen Euro). Nicht zu unterschätzen ist auch die Kreisumlage von 2,4 Millionen Euro sowie die Verwaltungs- und Gewerbesteuerumlage mit 1,4 Millionen Euro. Die Gewerbesteuer wurde vom Kämmerer vorsichtig mit 770 000 Euro veranschlagt, in seine Kasse werden aber wohl gut drei Millionen Euro fließen.
Gut etwas kosten lässt sich die Gemeinde auch die Sanierung der Schulturnhalle (800 000 Euro, Beginn im Sommer) und das darunter liegende ehemalige Gerätehaus der Feuerwehr, jetzt die Heimat der Malteser (620 000 Euro). Ein dicker Brocken für die kommenden Jahre sind der Neubau der Grundschule sowie der Kinderkrippe und des Kindergartens, über den sich die Beteiligten wohl noch einige Zeit die Köpfe zerbrechen werden. Denn in diesem Aspekt, so Bürgermeisterin Rosi Schraud, fließt auch das Verkehrskonzept ein, das der Planer Konrad Schliephake in einer der nächsten Sitzungen vorstellen will.
Für die Zukunft gewappnet
Für dieses Jahr stehen 100 000 Euro Planungskosten im Haushalt, für 2020 soll eine Million Euro für Kindergarten und -krippe in den Haushalt eingestellt werden. Das heißt jedoch nicht, dass im nächsten Jahr schon gebaut werden soll. Vielmehr ist das gängige Praxis, um gewappnet zu sein und die eingestellten Beträge schieben zu können. Der Schuldenstand der Gemeinde Estenfeld wird am Ende dieses Jahres bei gut 2,5 Millionen Euro liegen, das macht pro Einwohner an die 480 Euro (Landesschnitt: 625 Euro).
Die Erschließung des neuen Baugebietes Westring durch die Firma Bayerngrund beginnt am 14. März. Trotz vieler lobender Worte übte SPD-Fraktionssprecher Grimm "leise Kritik", etwa an dem "Stillstand Umbau Würzburger Straße". Die sei bislang nur im Entwurf geplant, so die Bürgermeisterin. Für die dringend notwendige Sanierung der maroden Konrad-Adenauer-Straße gebe es bislang nur grobe Kostenschätzungen. Unterm Strich aber überwog auch bei der UWG und der SPD das Positive.