Der Wille zu sparen war bei allen Fraktionen im Waldbüttelbrunner Gemeinderat bei den Haushaltsberatungen deutlich spürbar. Sogar die Getränke für die Räte, normalerweise eine Selbstverständlichkeit in einer Gemeinderatssitzung, waren knapp bei der Haushaltssitzung in der Sporthalle Sumpfler I. "Wir müssen sparen", sagte nicht nur deshalb Bürgermeister Klaus Schmidt (SPD). Knapp über dem Niveau von 2019 liegt der Haushaltsentwurf der Gemeinde Waldbüttelbrunn in diesem Jahr.
Mit einem Gesamtvolumen von knapp 21,56 Millionen Euro kalkuliert man nur rund 400 000 Euro höher. Für das Jahr 2020 hatte man noch mit unter 21 Millionen Euro gerechnet. Um einen ausgeglichenen Haushalt präsentieren zu können, will Kämmerer Thomas Kirchner die Rücklage um gut 3,13 Millionen Euro abbauen, und zusätzlich plant man seitens der Verwaltung noch eine Kreditaufnahme von 2,8 Millionen Euro. Ob man die allerdings tatsächlich brauchen wird, wird sich im laufenden Jahr zeigen.
Für 2020 war auch eine Kreditaufnahme von 3,4 Millionen Euro geplant, gebraucht wurden lediglich zwei Millionen. Dies sei allerdings nur gelungen, da man einzelne Investitionen im vergangenen Jahr nicht durchgeführt hatte oder die Planungen nicht weiter verfolgt wurden. Außerdem fallen im Jahr 2021 keine Tilgungen an, denn diese starten für die verschiedenen Kredite erst im nächsten oder in den Folgejahren. Positiv war auch, dass keine Fraktion Haushaltsanträge eingereicht hatte.
Sinkende Steuereinnahmen
Der Haushaltsansatz für 2021 gliedert sich in den Verwaltungshaushalt mit gut zwölf Millionen Euro und den Vermögenshaushalt mit gut 9,5 Millionen Euro. Vor allem die sinkenden Steuereinnahmen machen der Gemeinde eine vorausschauende Planung schwer. Sowohl beim Anteil aus der Einkommensteuer als auch bei der Gewerbesteuer rechnet Kämmerer Kirchner mit jeweils 3,2 Millionen Euro, die zusammen knapp 66 Prozent der Einnahmen des Verwaltungshaushaltes ausmachen.
Zum Vermögenshaushalt sind gut 635 000 Euro Zuführung aus dem Verwaltungshaushalt geplant. Durch die geplante Kreditaufnahme wird eine Prokopfverschuldung von 815 Euro prognostiziert. Damit liegt man gut 280 Euro über dem Landesdurchschnitt. Vor allem die Fertigstellung des Rathausneubaus und des Saalgebäudes sowie die Umgestaltung des Rathausplatzes sind größere Investitionen. Hinzu kommen noch diverse Straßenbaumaßnahmen, Kanalarbeiten und die Umgestaltung des Waldfriedhofes in Waldbüttelbrunn.
Projekte geschoben
Einige Projekte wurden sogar geschoben, wie beispielsweise die Weihnachtsbeleuchtung in der August-Bebel-Straße oder die Anschaffung einer elektrischen Markise für das Jugendzentrum. Hier könne man auch als Provisorium erstmal auf die gemeindlichen Sonnenschirme zurückgreifen, fand nicht nur Helene Böhm (CSU).
Was aber unbedingt weiterverfolgt werden soll, ist eine öffentliche Toilette in Roßbrunn. Die, so Ingrid Metz (Bündnis 90/Die Grünen), war den dortigen Bürgern schon beim Umbau des Bürgerhauses am Friedhof versprochen worden. Doch das Problem ist, dass dort noch kein Kanal liegt. Das wurde allerdings erst später den Räten vom damaligen Bauamtsleiter mitgeteilt. Also will man jetzt alternative Standorte suchen, beispielsweise an der alten Schule. "Fest steht, wir haben es den Bürgern versprochen, und dann sollten wir es auch halten", untermauerte Metz ihre Ausführungen. Kämmerer Thomas Kirchner wird nun die Änderungen in den Haushalt einarbeiten und der Rat diesen in der nächsten Gemeinderatssitzung beschließen.