Die Auseinandersetzungen um Ausgrenzung, Hasskriminalität und Rassismus haben in den vergangenen Jahren immer mehr an Schärfe gewonnen, nicht nur in Deutschland, sondern auch in anderen Ländern des Westens, vor allem den USA, wo die „Black lives matter-Bewegung“ auf den fast allgegenwärtigen Rassismus bei der US-Amerikanischen Polizei aufmerksam gemacht habe. Das schreibt Jura-Professor Hilgendorf von der Uni Würzburg in einer Pressemitteilung.
Auch in Deutschland wird der Polizei Rassismus vorgeworfen, ob zu Recht oder Unrecht, ist umstritten. Umgekehrt müssten sich Polizisten mit dem Vorwurf auseinandersetzen, sie seien nichts als Abfall.
Wie wir mit Sterbenden umgehen
Mit einer öffentlichen Ringvorlesung ab dem 5. November greifen die Juristen-Alumni der Uni Würzburg diese Themen auf, wie es in der Mitteilung weiter heißt. Weitere Aspekte sind die mögliche Diskriminierung Türkischstämmiger, „Racial Profiling“ und der wieder erstarkende Antisemitismus. Auch Fragen der Ausgrenzung von Menschen wegen ihrer sexuellen Identität und der Umgang mit Sterbenden kommen zur Sprache. Abgerundet wird die Veranstaltung durch einen Vortrag zu den biologischen und psychologischen Grundlagen der Ausgrenzung von „Anderen“.
Die Vorlesungen finden immer donnerstags von 18-20 Uhr im Alumni-Hörsaal II in der Alten Universität (Domerschulstr. 16) statt – für eine begrenzte Teilnehmerzahl vor Ort und gleichzeitig über das Internet (Übertragung via Zoom). Zum Auftakt am 5. November spricht Dr. Heike Raphael-Hernandez von der Uni Würzburg über „Sklaverei und Rassismus in den USA“, eine Woche später geht es bei Prof. Elke Wagner, ebenfalls Uni Würzburg, um „Hate Speech im Netz“.
Das komplette Programm:
- "Sklaverei und Rassismus in den USA", PD. Dr. Heike Raphael-Hernandez, Julius-Maximilians-Universität Würzburg, 5.November 2020
- "Hate Speech im Netz", Prof. Dr. Elke Wagner, Julius-Maximilians-Universität, Würzburg 12. November 2020
- "Türkischstämmige als Menschen zweiter Klasse?", Wiss. Ass. Enis Tiz, Julius-Maximilians-Universität, Würzburg 19.November 2020
- "Sind Polizisten 'Müll'? Zu den Grenzen von Satire", Prof. Dr. Dr. Eric Hilgendorf, Julius-Maximilians-Universität Würzburg, 26.November 2020 (Achtung: die Veranstaltung findet erst ab 19 Uhr statt), davor ab 18 Uhr: Alumni-Mitgliederversammlung
- "Sexuelle Identität und Ausgrenzung", Prof. Dr. Franz-Josef Wetz, Pädagogische Hochschule Schwäbisch-Gmünd, 10.November 2020
- "Racial Profiling in Deutschland", Prof. Dr. Tobias Reinbacher, Julius-Maximilians-Universität Würzburg, 17.Dezember 2020
- "Diskriminierung durch und von KI", Dr. Adrian Lobe, Köln, Freier Journalist, 7.Januar 2021
- "Antisemitismus im Deutschland der Gegenwart: Einstellungen, Skandale, Straftaten", Prof. Dr. Armin Pfahl-Traughber, Hochschule des Bundes für Öffentliche Verwaltung, Brühl, 14.Januar 2021
- "Ausgrenzung am Lebensende? Unser Umgang mit Sterbenden", Prof. Dr. Ruth Rissing-van Saan, Vors. Richterin am BGH a.D., Honorarprofessorin an der Universität Bochum, 21.Januar 2021
- "Helikopter-Staat? Schutz von Gruppen vs. Achtung von Individuen", Prof. Dr. Susanne Beck, Universität Hannover, 28.Januar 2021
- "Rassismus in der Polizei?" Prof. Dr. Wilhelm Schmidbauer, Bayerischer Polizeipräsident, München, Honorarprofessor an der Universität Regensburg, 4.Februar 2021
- "Biologische und psychologische Grundlagen unseres Verhaltens gegenüber 'Anderen'“, Prof. Dr. Roland Deutsch, Julius-Maximilians-Universität Würzburg, 11.Februar 2021
Die Teilnahme erfordert eine Anmeldung im Büro der Juristen-Alumni per E-Mail: jaw@jura.uni-wuerzburg.de
