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WÜRZBURG
Hans Werner Loew: Mit 70 noch lange nicht politikmüde

Von unserem Redaktionsmitglied

richard Wust

 |  aktualisiert: 01.04.2012 15:43 Uhr

Als bei der Verleihung der Kommunalen Verdienstmedaille durch den Freistaat vor eineinhalb Jahren Hans Werner Loew zu den „Urgesteinen der Stadtpolitik“ gezählt wurde, war das nur eine Seite. Seit mehr als 40 Jahren ist er in verantwortlichen Positionen konstant auch das Gesicht sozialdemokratischer Politik in der Stadt. An diesem Montag feiert er 70. Geburtstag.

Den Begriff Urgestein möchte Loew vielleicht auch gar nicht so gerne hören. Das könnte ja falsch verstanden werden. Schließlich ist er als Vorsitzender der Stadtratsfraktion seit 1990 noch mitten im kommunalpolitischen Geschehen. Da wirkt der passionierte Haushaltspolitiker auch heute nicht „abgeschliffen“ sondern kampflustig im guten Sinne politischer Streitkultur. Er liebt die verbale Auseinandersetzung und mag es als Jurist gelegentlich sehr detailliert. Wird er gereizt, erspart er seinem Widerpart gewiss nichts und kann richtig bissig und unbequem werden. Wobei mit zunehmendem Alter auch ein grundsätzlich vorhandener Humor und Gelassenheit deutlich spürbar geworden sind. Im wirklichen Leben gilt Loew als sehr gesellig und ein wenig verschmitzt.

Hans Werner Loew ist zwar geborener Berliner, aufgewachsen aber in Lauenburg an der Elbe und Seeshaupt in Oberbayern. Nach dem Jura-Studium und Wehrdienst war er bis Herbst 1974 Beamter und wurde 1974 in den Landtag gewählt, dem er bis 1998 angehörte. Von 1990 bis 1998 war er gleichzeitig Stadtrat und Fraktionsvorsitzender. Als Fraktionschef ist er nun seit 22 Jahren im kommunalpolitischen Brennpunkt – eine reife Leistung.

Freude an Gestaltung der Stadt

Der Landtagspolitik, wo er als Experte in Haushalts- und Wirtschaftsfragen für seine Partei wichtige Positionen ausfüllte, kehrte er nach 24 aktiven Jahren durch eigene Entscheidung den Rücken, weil so lange Oppositionsarbeit bei allem Engagement entmutigend war. An der Gestaltung der Stadt mitzuwirken, habe er aber noch lange nicht die Lust verloren. Er spricht sogar von Freude.

Menschen, die nur ihre eigenen Angelegenheiten im Auge haben, können nach seiner Meinung kein erfülltes Leben führen. Er ist seit über 20 Jahren Vorsitzender des Regionalverbandes Mainfranken beim Arbeitersamariterbund, Vorsitzender beim Paritätischen Wohlfahrtsverband Unterfranken und in anderen Gremien tätig. Da möchte er weiter mitarbeiten. Deshalb hat er sich auch nicht endgültig entschieden, ob er in zwei Jahren bei den Kommunalwahlen noch einmal für den Stadtrat antreten wird. Sicher ist für ihn, dass er nicht mehr den Fraktionsvorsitz übernimmt. Da müssen jetzt jüngere ran, meint er.

Jung angefangen hat Loew ebenfalls. 1966 war er Vorsitzender des Sozialdemokratischen Hochschulbundes Würzburg. 1969 trat er in die SPD ein. Zeitweise war er Vorsitzender der Würzburger Jusos und Mitglied im SPD-Landes- und Bezirksvorstand. Der Politiker aus Leidenschaft wurde mit dem Bayerischen Verdienstorden, dem Bundesverdienstkreuz und der Verfassungsmedaille des Landtags geehrt.

 
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