Nach MAIN-POST-Informationen soll das Unternehmen mit derzeit rund 2000 Mitarbeitern und einem Markenumsatz von rund 700 Millionen Euro (2003) für die Namensrechte einen mittleren fünfstelligen Betrag pro Jahr bezahlen, bei einer Vertragslaufzeit von mehreren Jahren. Die Mitglieder der Namensfindungskommission waren am vergangenen Dienstag zu allergrößter Verschwiegenheit ermahnt worden, um den Deal nicht in Gefahr zu bringen. Es war erst die zweiten Zusammenkunft der Kommission überhaupt. In ihrer ersten hatte sie das Mandat der Hallen-Neubenennung an die Oberbürgermeisterin übertragen. Beckmann sollte zunächst einmal die Möglichkeiten einer kommerziellen Verwertung des Hallennamens ausloten.
Rund eine halbe Million Euro verschlingt die Carl-Diem-Halle jährlich an Unterhaltskosten. Knapp die Hälfte davon wird den Schulen in Rechnung gestellt, die dort ihre Sportstunden abhalten. Angesichts der leeren städtischen Kassen plädierte auch die Namensfindungskommission für den "Verkauf" des Hallennamens.
Zur Erinnerung: Am 2. Oktober letzten Jahres hatte der Würzburger Stadtrat mit 24 zu 19 Stimmen die Umbenennung beschlossen. Hintergrund waren die Verstrickungen von Sportführer Carl Diem in das Regime des Nationalsozialismus und sein teils militaristisches Sportverständnis. Mit Verweis auf die Würzburger Debatte benannte sechs Wochen später die Kurstadt Bad Kissingen ihre Carl-Diem-Straße um.