
Auf der Würzburger Talavera blicken Schausteller, Festwirt und die Stadt Würzburg als Veranstalterin zuversichtlich auf die noch verbleibenden Tage des Würzburger Frühjahrsvolksfestes, das derzeit dort gefeiert wird. Bei einem Pressegespräch zogen sie jetzt eine Bilanz der bereits vergangenen Tage.
"Der liebe Gott meint es gut mit uns", freute sich Hofbräu-Geschäftsführer Axel Kochinki über das Wetter der vergangenen Tage und die Aussichten der Wetterfrösche für die noch verbleibenden Tage bis zum Sonntag. Er berichtete von Volksfestbesuchern, die extra aus Aschaffenburg oder der Rhön nach Würzburg gekommen seien.
Bis einschließlich Sonntagabend hatten die Veranstalter rund 110.000 Personen gezählt
Und es war eine stattliche Anzahl von Besucherinnen und Besuchern auf dem Platz und im Zelt: Bis einschließlich Sonntagabend hatten die Veranstalter rund 110.000 Personen gezählt, berichtete Uwe Zimmermann, Leiter des Fachbereiches allgemeine Bürgerdienste im Rathaus. "Das kann so weiter gehen", sagte er angesichts der Wettervorhersage und hofft auf die Zielmarke von 200.000 bis zum Abschluss am Sonntag.
Aus Sicht der Ordnungs- und Rettungskräfte sei es bislang ein friedliches Fest gewesen, so Zimmermann weiter. "Auch wenn jeder Vorgang einer zuviel ist", wie er anfügte. So musste die Polizei gleich am ersten Sonntag ein Raubdelikt verzeichnen, hinzu kamen in der ersten Woche zwei sexuelle Belästigungen - "Busen und Pograbscher" - fünf Fälle von Körperverletzungen und vier Diebstähle. "Da fahren wir eine Null-Toleranz-Politik, die Folge ist jedes Mal auch ein Platzverweis für die Dauer des Festes", so Zimmermann.
Der Leiter des kommunalen Ordnungsdienstes berichtete von zwei versuchten Maßkrugdiebstählen, diversen Wildpinklern und etwa 40 Falschparkern pro Tag, die das Geld für die Verwarnung auch auf dem Platz und im Zelt hätten ausgeben können, wie Zimmermann bemerkte. Stefan Krüger vom Bayerischen Roten Kreuz (BRK) berichtete von 37 Patienten, die behandelt werden mussten, acht davon kamen ins Krankenhaus. Hinzu kamen 25 kleinere Hilfeleistungen, aber auch sieben Fälle von Alkoholvergiftung. "Für die Besucherzahl ist das aber nichts Besorgnis erregendes" so Krüger. "Wenn uns langweilig ist, ist es eine gute Veranstaltung."

Aber auch Festwirt und Schausteller kamen zu Wort. Von "traumhaften Stimmungsabenden", die es gegeben habe, sprach Festwirt Michael Hahn, der heuer das Zelt auf dem Frühjahrsvolksfest im 18. Jahr bewirtschaftet. "Wir sind absolut dankbar", fasste er zusammen. Bewährt habe sich die Blasmusik ohne Verstärkung mitten im Publikum.
Wer das Zelt am letzten Wochenende besuchen möchte, sollte rechtzeitig kommen
Er lobte das "wunderbare Festbier" vom neuen Hofbräu-Geschäftsführer und Braumeister Julian Walker, der sich mit einem Lob für das "wunderbare Essen" im Zelt revanchierte. Dort geht es noch einmal richtig hoch her mit dem Aalbachtal-Express am Donnerstag, den Stoapfälzer Spitzbuam am Freitag, Hally Gally am Samstag und den Hettstadter Musikanten am Sonntag.
Aber wer das Zelt am letzten Wochenende besuchen möchte, sollte rechtzeitig kommen. "Donnerstag, Freitag und Samstag sind alle Bereiche, die wir reservieren, bereits belegt", sagte Hahn. Aber es gebe auch noch genug Plätze für Spontanbesucher, nur empfehle es sich da, rechtzeitig zu kommen. "Wir hoffen, dass es so friedlich und fröhlich weitergeht", sagte Hahn, der anschließend seinem Zeltmeister Roman Marciniak Urkunde und Präsentkorb für 30 Jahre Betriebszugehörigkeit überreichte.
Schaustellersprecher Michael Distel zeigte sich "zufrieden" mit dem Verlauf der ersten Woche. Ein Highlight sei das Wetter und auch das Zuckerfest, das Ende des islamischen Fastenmonats Ramadan am 30. März, sei deutlich spürbar gewesen, wie er sagte.
Am Mittwoch ist noch einmal Familientag mit vergünstigten Preisen
Sein Kollege Heiner Distel wies auf den bevorstehen Familientag am Mittwochnachmittag hin, mit halben Preisen an allen Fahrgeschäften, zahlreichen Rabatten bei den anderen Geschäften auf dem Platz und einem Kinderprogramm im Zelt. Er hofft mit seinen Kollegen, dass der Beginn der Osterferien am Wochenende noch einmal ein bisschen Schwung bringt.
Sein Dank, wie auch der weiteren Beteiligten, galt dem Organisationsteam der Stadt mit Uwe Zimmermann, Johann Obermeier und Nicole Müller. Müller folgte auf Mark Laudenbacher, der ins Höchberger Rathaus gewechselt war, und war heuer zum ersten Mal für das Frühjahrsvolksfest verantwortlich.