Da müssen sich die Autofahrer noch ein wenig gedulden: Der Neubau der Talbrücke Pleichach auf der A7 bei Mühlhausen wird noch bis in den Herbst 2021 dauern. Auf einer Länge von 350 Metern entsteht eine 26 Meter hohe neue Brücke. Sie wird zwar schon für den sechsspurigen Ausbau der A7 vorbereitet, der Verkehr wird aber zunächst vierspurig mit je einem überbreiten Standstreifen weiter geführt.
Über den aktuellen Stand informierten sich Estenfelds Bürgermeisterin Rosi Schraud und sechs weitere Ratsmitglieder. Auch die Beeinträchtigung der Mühlhausener Bürger war eines der Themen des Gespräches mit Heiner Götz und Hartmut Metz von der Autobahndirektion Nordbayern (beide Dienststelle Würzburg) sowie den Bauleitern Alexander Spieß und Balci Serhat von der Baufirma Bögl.
Aufatmen in Mühlhausen
Die Mühlhausener durften schon vor längerer Zeit aufgeatmet haben. Anfangs waren die Baustellenfahrzeuge noch durch den Ort gefahren. Das hat sich mittlerweile geändert, denn „wir haben die Baustellenzu- und abfahrt über die A7 geregelt“, sagt Götz. „Ein Umstand, mit dem wir leben können“, sagt Spieß. Und ein Umstand, der bei den örtlichen Gemeinderatsmitgliedern Rainer Galm und Silke Scheller für Erleichterung gesorgt hat.
Als Hinweis für Radfahrer und Landwirte, die durch die Baustelle fahren können oder müssen, werden noch entsprechende Schilder aufgestellt. Der Bau selbst liegt sehr gut im Zeitplan, erklärte Metz, Abteilungsleiter für den Brückenbau. Die Brücke über dem Pleichachtal sei in den Jahren 1967/68 gebaut worden und habe im Laufe der Jahre schon ein wenig gelitten, erklärte er. „Früher ist alle zehn Minuten ein Lkw über die Brücke gefahren“, sagte er, was sich seitdem grundlegend geändert hat.
Eine neue Fahrbahn bis Sommer 2019
Seit Juni 2017 verläuft der Verkehr auf der A7 bei Mühlhausen im 4-0-System. Das bedeutet, dass der vierspurige Verkehr in Fahrtrichtung Fulda auf die Gegenfahrbahn verlegt wurde. Der östliche Teil der Brücke in Richtung Fulda, ist bereits abgerissen. Bis Sommer 2019 wird auf sieben freistehenden Pfeilern eine neue Fahrbahn entstehen. Die Bauweise an sich ist hochinteressant, wie Metz erklärte. „Das fertige Stahlgerüst wird stückweise von einer Richtung aus auf die Pfeiler gesetzt. Das Gerüst wird dabei angehoben, ein Stück vorwärts bewegt, abgesetzt, der Hubwagen rollt leer zurück, hebt das Gerüst an, schiebt es vor, setzt es ab, fährt wieder zurück und so weiter“, sagte er.
Sobald alles dort steht, geht es an die „Feinarbeit“, nämlich den Bau der eigentlichen Fahrbahn, mitsamt Unterbau und Geländern. Einen Lärmschutz wird es trotz mehrfacher Anfragen seitens des Gemeinderates nicht geben, dafür wird ein spezieller Asphalt verlegt, der die Rollgeräusche der Reifen besser dämpfen wird. Ist diese neue Fahrbahn fertig, wird der Verkehr auf diese Fahrbahn umgeleitet und das bisherige Brückenwerk abgebrochen.
Andere Bauweis bei der Brücke über das Kürnachtal
Die Brücke über das Kürnachtal, nur ein paar Kilometer weiter, wird in einem ganz anderen Verfahren gebaut werden, so Metz weiter. Die neu gebauten Pfeiler sind nur Behelfspfeiler, „die so lange stehen müssen, bis die Fahrbahn fertig ist“. Somit wird neben der Brücke auf einer Länge von 353 Metern eine komplett neue gebaut, mitsamt Unterbau, Belag und Gerüsten.
Ende 2020 wird die Brücke kurzzeitig gesperrt, damit die bestehende Brücke abgebrochen und die neue Fahrbahn seitlich herangeschoben und an einem Stück die alte Fahrbahn ersetzen wird. Dann wird an der Stelle, an der bisher die neue Fahrbahn gebaut wird, eine neue Brücke errichtet, mit Stützpfeilern, die im Herbst 2021 fertig sein wird. Und auch hier ist der sechsspurige Ausbau wie bei der Talbrücke Pleichach vorbereitet, mit zwei Fahrspuren in jede Richtung sowie einer überbreiten Standspur.
