Schon wenige Minuten vor der ersten Prognose um 18 Uhr hat der unterfränkische SPD-Spitzenkandidat Volkmar Halbleib aus Ochsenfurt seine Genossen auf der Wahlparty in der Semmelstraße auf ein bescheidenes Wahlergebnis vorbereitet. „Es war ein sehr langer und kein einfacher Wahlkampf. Und es wird auch kein einfacher Wahlabend.“ Die Sozialdemokratie werde gebraucht, so Halbleib. Deswegen sei es besonders wichtig, dass man jetzt zusammenstehe und sich nicht auseinanderdividieren lasse. „Ist das die Einstimmung auf ein einstelliges Ergebnis?“, flüsterte ein Zuhörer außerhalb der Hörreichweite des SPD-Abgeordneten.
Als kurz darauf die erste Prognose, laut der die SPD auf zehn Prozent der Stimmen stehen sollte, über den Beamer im Gerda-Laufer-Forum flimmerte, war unter den rund 30 Genossen und SPD-Sympathisanten wenig Verwunderung zu sehen. Dafür ausdruckslose Gesichter. „Es war absehbar, dass es in diese Richtung gehen würde“, sagt der Vorsitzende der unterfränkischen Jungsozialisten Michael Reitmaier. Als eine der Hauptursachen sieht Reitmaier das Verhalten SPD in der Großen-Koalition, sowohl im Asylstreit als auch in der Causa Maaßen. Aber auch in München müsse man sich „an die Nase fassen“. Für Volkmar Halbleib ist klar, das die SPD nach diesem Wahlabend „personell und inhaltlich alles auf den Prüfstand stellen muss“. Eine Analyse könne allerdings nicht innerhalb weniger Stunden passieren, das brauche Zeit.