„Welch ein grandioser Abend gestern mit der Kanadierin Erin Lang zu Beginn und der Dänin Agnes Obel danach . . . “. Jürgen Königer geriet in seiner Presseaussendung am Freitag geradezu ins Schwärmen. „Endlich mal nicht vom Wetter getrieben, eine großartige Performance und schlicht und einfach faszinierende und mehr als angenehme Persönlichkeiten …“, schrieb der Künstlerische Leiter des Würzburger Hafensommers in seiner traditionellen Mitteilung mit dem Überblick über die nächsten Tage.
Zum Schwärmen gab's freilich guten Grund. Das Konzert der Dänin Agnes Obel am Donnerstag war intensiv, musikalisch brillant, atmosphärisch so dicht wie vielleicht kein zweites bei diesem Festival bislang. Wobei – in Sachen Musikalität und Atmosphäre muss unbedingt auch das Taksim Trio genannt werden. Was die Virtuosen aus Istanbul mit Klarinette, türkischer Zither und elektrischer Baglama am Montag geboten hatten: groß!
Und wie geht es nun weiter, in Hafensommer-Woche zwei? An diesem Samstag, 2. August, gibt es ein ganz spezielles Trio zu erleben. Francesco Tristano aus Luxemburg ist ein Weltklasse-Pianist, gleich ob er Bach oder Cage interpretiert. Er kann aber auch Clubsounds oder Jazz, dem er sich im Trio mit dem ebenfalls aus Luxemburg stammenden Vibraphonist Pascal Schumacher und dem libanesischen Percussionisten Bacher Khalife widmen wird. Jeder einzelne dieser drei Musiker ist als innovativer Grenzgänger und erfahrener Virtuose seines Instrumentes international bekannt. Ein außergewöhnliches Klangerlebnis auf der Hafensommerbühne ist garantiert.
„Wer ist Anna Aaron und wenn ja wie viele?“, fragte ein Musikjournalist nach dem Anhören von Anna Aarons aktueller CD „Neuro“. In der Tat stellt die Schweizerin in jedem der zwölf Songs eine andere Seite von sich vor – von der melancholischen Piano-Ballade bis zu krawalligem Rock. Nach ihrem intimen Duo-Auftritt beim Hafensommer 2013 bringt die Sängerin nun ihre Band mit. Da bahnt sich ein spannender Sonntagabend an, denn in manchen ihrer Songs ist Anna Aaron schon jetzt die bessere Sophie Hunger. Eröffnet wird der Abend um 20 Uhr von Joe Bel, Senkrechtstarterin der französischen Popszene.
Und am Montag wird es afrikanisch: Hellmut Hattler wurde mit Kraan und Tab Two zu deutschen Bass-Legende. In Jazz und Rock zu Hause, hat er sich nun mit der aus Kamerun stammenden Sängerin Siyou Ngnoubamdjum zu „Siyou'n'Hell“ zusammengetan. Das außergewöhnliche Duo aus Bass und Stimme wird am 4. August eine afrikanische Nacht beim Hafensommer eröffnen. Den zweiten Teil des Abends bestreitet der Sänger und Bassist Bibi Tanga aus der Zentralafrikanischen Republik mit seiner Band.