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WÜRZBURG
Gute Noten für Würzburger Bildungsfonds
Antonia Lecht übergibt die wissenschaftliche Studie an Projektleiterin Lucia Rühling; Lothar Wegener, Vorstand Bürgerstiftung, Prof. Heinz Reinders, Lehrstuhl Empirische Bildungsforschung und Susanne Weisenberger, Bürgerstiftung Würzburg und Umgebung, freuen sich mit Melanie Kreuzer und Alexandra Irrgang über den erfolgreichen Abschluss ihrer Arbeit.
Foto: Heiko Söhlmann | Antonia Lecht übergibt die wissenschaftliche Studie an Projektleiterin Lucia Rühling; Lothar Wegener, Vorstand Bürgerstiftung, Prof.
Redaktion
 |  aktualisiert: 27.04.2023 06:49 Uhr

Im Sommer 2016 initiierte die Bürgerstiftung Würzburg und Umgebung den Würzburger Bildungsfonds und fördert seitdem Kinder und Jugendliche aus Würzburg und der Region, die aufgrund ihres familiären oder sozialen Umfelds nicht die gleichen Bildungschancen haben wie ihre Mitschüler.

Im ersten Jahr fünf, mittlerweile bereits sieben Grund- und Mittelschulen wurden gemeinsam mit den vier Gründungspartnern, der Stadt Würzburg, dem Staatlichen Schulamt Würzburg, Professor Heinz Reinders vom Lehrstuhl Empirische Bildungsforschung der Universität Würzburg sowie der Industrie- und Handelskammer Würzburg-Schweinfurt, ausgewählt und erhalten seitdem jeweils zu Beginn eines Schuljahres 5000 Euro, die sie eigenverantwortlich zur Förderung von benachteiligten Kindern einsetzen können.

Maßnahmen zur Verbesserung der Lernentwicklung und Sprachförderung oder individuelle Unterstützung einzelner Schüler sind hierbei genauso möglich wie der fehlende Euro zum gemeinsamen warmen Mittagessen oder zum Beispiel der Kauf eines Stiftemäppchens. Auch ein Zuschuss für einzelne Kinder bei Klassenfahrten ist denkbar. Welche Kinder jeweils unterstützt werden, liegt hierbei im Ermessen der Lehrkräfte, denn sie kennen ihre Schützlinge und deren sozialen Hintergrund ganz genau.

„Die Schulen sind über diese zusätzliche Förderung sehr dankbar “ sagt Lucia Rühling, Kuratoriumsmitglied der Bürgerstiftung und Projektleiterin des Würzburger Bildungsfonds. „Eine gerade fertiggestellte wissenschaftliche Untersuchung des Lehrstuhls Empirische Bildungsforschung an der Julius-Maximilians-Universität zeigt auch, dass das Projekt äußerst sinnvoll ist.“ Vier Studierende des Studiengangs Bildungswissenschaft erarbeiteten dazu unter Leitung von Prof. Reinders im vergangenen Jahr im Rahmen ihres Masterstudiums gemeinsam die nun vorgelegte wissenschaftliche Studie.

Das Forscherinnen-Team Wiebke Degler, Alexandra Irrgang, Melanie Kreuzer und Antonia Lecht reizte dieses Projekt ganz besonders, weil es bis dato in Deutschland noch keinerlei Studien zum Modell Bildungsfonds gab. „Mir haben die Offenheit der Fragestellung und die Pionierarbeit gefallen,“ sagte Wiebke Degler. „Der Würzburger Bildungsfonds ist meiner Ansicht nach ein tolles Projekt, um Schulen eine eigenverantwortliche, schnelle und bedarfsgerechte zusätzliche Unterstützung von Schülerinnen und Schülern zu ermöglichen“ stellte Melanie Kreuzer für die Forscherinnen heraus.

Für ihre Arbeit führten die vier Studentinnen unter anderem ausgiebige Interviews mit den Lehrkräften aller geförderten Schulen durch. Wichtige Erkenntnisse lieferten auch ihre Beobachtungen aus dem am Ende des Schuljahres stattfindenden gemeinsamen Netzwerktreffen aller Beteiligten. Die Auswertung der Gespräche sowie die Betrachtung des Konzepts in der Gegenüberstellung zu anderen in Deutschland existierenden Förderungsmodellen für bildungsbenachteiligte Kinder ergaben am Ende ein sehr positives Ergebnis.

Vor allem die flexible Nutzung der Fördergelder ohne große Formalitäten und der „Luxus“ der Planungssicherheit über das gesamte Schuljahr hinweg wird von den Schulen durchweg sehr positiv bewertet. Auch die Nachhaltigkeit und Verlässlichkeit in der Zusammenarbeit mit der Bürgerstiftung und den ehrenamtlichen Schulpaten sowie der Austausch untereinander beim jährlichen Netzwerktreffen sind wichtige Eckpunkte und tragen zum Erfolg des Konzepts bei.

Würzburger Bildungsfonds

Ab dem Schuljahr 2018/19 fördert der Würzburger Bildungsfonds in insgesamt acht Schulen in Würzburg und Umgebung: • Adalbert Stifter Grundschule, Würzburg Zellerau • Grundschule Würzburg-Dürrbachgrund • Grundschule Giebelstadt • Gustav-Walle-Mittelschule, Würzburg Lindleinsmühle • Grund- und Mittelschule Margetshöchheim • Grundschule Würzburg-Heuchelhof • Grundschule Reichenberg • Mittelschule Zellerau

Eine Kurzfassung der wichtigsten Punkte kann demnächst auch auf der Homepage der Bürgerstiftung www.buergerstiftung-wuerzburg-und-umgebung.de eingesehen werden.

 
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