
Für den Geroldshäuser Gemeinderat war es ein Wagnis, als er sich Ende November 2019 für einen Kindergarten-Neubau entschied. Bei geschätzten Baukosten von rund drei Millionen Euro stößt die kleine 1300-Einwohner-Gemeinde an ihre finanzielle Belastungsgrenze. Zwei Drittel davon hätte die Gemeinde mit Hilfe neuer Schulden aus eigenen Mitteln übernehmen müssen. Seit kurzem steht jedoch fest, es gibt mehr Fördergeld als erwartet. Das bayerische Familienministerium stellt für den Neubau eines dreigruppigen Kindergartens weitere 734 000 Euro bereit. Die Mittel stammen aus dem Sonderinvestitionsprogramm des Freistaates. Bisher hatte der Kämmerer nur mit 1,1 Millionen Euro aus den regulären Mitteln des Finanzausgleichs des Freistaats rechnen können.
Insgesamt entstehen an dem früheren Standort der Gaststätte "Zur Eisenbahn" zwölf neue Krippenplätze und 50 neue Kindergartenplätze. Der neue Kindergarten besteht zu großen Teilen aus Holz. Der Aufzugsschacht und das Treppenhaus sind gemauert, der Rest wird in Holzständerbauweise errichtet. Dabei haben die Planer darauf geachtet, dass sich die Gruppenräume flexibel umnutzen oder auch durch einen Anbau erweitern lassen. Auch sollen die alten Kastanien des früheren Biergartens erhalten bleiben. Sie sollen später als Schattenspender für einen Dorfplatz dienen.
Mit dem Ausbau des Betreuungsangebots für Kleinkinder ist auch ein Wechsel des Trägers verbunden. Schon ab Januar übernimmt der Verein Elisabethenheim Würzburg die Leitung des Geroldshäusener Kindergartens. Bisher hatte die Kommune den bestehenden Kindergarten selber betrieben.
Auch bei der Finanzierung der Erweiterung des Kirchheimer Kindergartens gibt es Fortschritte. Der unmittelbar neben dem Kindergarten St. Michael geplante Neubau erhält eine eigene Betriebserlaubnis. Dem hat die Fachaufsicht am Landratsamt zugestimmt. Damit steht für eine deutlich größere Fläche eine staatliche Förderung zur Verfügung. Sie beläuft sich auf insgesamt knapp 550 000 Euro. Dafür ist es jedoch nötig, die Pläne entsprechend umzuarbeiten. In einer ersten Schätzung ging die Gemeinde von 2,3 Millionen Euro Baukosten aus.
Voraussetzung für eine eigene Betriebserlaubnis ist eine funktionelle Trennung beider Einheiten. Die bisher im Altbau untergebrachte Kinderkrippe zieht in den Neubau, in dem dann drei Krippengruppen untergebracht sind. Dafür kommt der hier geplante Speisesaal im Bestandsgebäude unter. Die Bauarbeiten müssen spätestens Mitte 2023 beendet sein. Dann benötigen die Kinder den zusätzlichen Platz. In Kirchheim betreibt voraussichtlich der jetzige Träger beide Einrichtungen.