Glück gehabt: Trotz ungünstiger Vorhersagen ist es beim 16. Festival für Straßenkunst und Straßenmusik am Wochenende trocken geblieben – zumindest bis Sonntagnachmittag. Die kühleren Temperaturen am Wochenende waren kein Problem für die meisten Künstler und das Publikum, die Innenstadt war genauso gut besucht wie immer in den letzten Jahren beim Stramu.
"Es ist schon deutlich kühler als wir es gewohnt sind, aber die Besucher waren vorbereitet. Wir sind jetzt schon sehr zufrieden, weil für Samstag und Sonntag Regen vorhergesagt war und es immer noch trocken ist", zog Festival-Chef Mike Sopp am frühen Sonntagnachmittag eine vorläufige Bilanz.
Mit Pullis und Jacken auf den Temperatursturz eingestellt
Am Freitag war sowieso alles in bester Ordnung: Bei sommerlichen Temperaturen strömten die Stramu-Fans ab dem späten Nachmittag in großer Zahl in die Fußgängerzone. Es wurde ein sehr gut besuchter und stimmungsvoller Sommerabend, wie man ihn vom Stramu seit Jahren gewohnt ist.
Auf den spürbaren Temperatursturz waren die Stramu-Besucher am Samstag mit Pullis und Jacken gut vorbereitet. Schirme wurden kaum gebraucht, und so waren auch am zweiten Stramu-Tag alle Beteiligten sehr zufrieden. "Es ist für die Künstler offenbar ein sehr gutes Jahr. Ich habe es selten erlebt, dass an den ersten beiden Tagen so viele zu mir gekommen sind und gesagt haben, dass sie sehr zufrieden sind", berichtete Sopp: "Ich hätte gedacht, dass wir das Wetter mehr spüren, das war aber nicht der Fall. Die Stadt war trotzdem voll und alle Plätze waren gut besucht."
Zufriedene Künstler
Stramu und Regen – das gab es schon sehr lange nicht mehr. "Wir haben in sechs Jahren auf dem Stramu noch nie einen Tropfen Regen abbekommen, das war heute eine Premiere", sagte Fabian vom Würzburger "Duo Arcoiris" nach der Jonglage-Show am Samstagnachmittag in der Eichhornstraße. Die Stimmung des Publikums litt nicht darunter, und es landeten auch ausreichend Münzen und Geldscheine im Hut der beiden Artisten. "Es ist kühler als gewohnt, sonst kann man nichts negatives sagen", betonte Fabian.
Das holländisch-kanadische Artistik-und Jonglage-Duo "TheFlying Dutchmen" freute sich sogar über die Temperaturen: "Wir hatten letztes Jahr eine Show in Deutschland bei 38 Grad. Das ist für uns nicht gut und für die Zuschauer auch nicht", sagte Jean-Michel, der eigens für das Stramu aus Kanada eingeflogen ist: "Es hat sich gelohnt, es war ein gutes Wochenende für uns."
Mit kalten Fingern am Klavier
Die beiden "fliegenden Holländer" sind seit vielen Jahren weltweit auf Straßenkunst-Veranstaltungen unterwegs und haben jede Menge Preise und Auszeichnungen abgeräumt. Beim Stramu waren sie zum ersten Mal zu Gast: "Es ein Unterschied zu anderen Festivals, weil der Schwerpunkt auf der Musik liegt und weniger auf unserer Art von Show. Aber es ist eine gute Kombination. Durch die Musik haben die Leute gute Laune, und das ist auch für unsere Auftritte gut", sagte Michiel, der holländische Teil des Duos: "Es ist ein sehr schönes Festival und auch sehr gut organisiert."
Nicht ganz so einfach war es für die Sängerin "Miss Walker", die von den frühherbstlichen Temperaturen in ihrem eher dünnen Outfit hinter dem E-Piano im wahrsten Sinne des Wortes kalt erwischt wurde. "Wenn die Finger kalt werden, wird es ein bisschen schwierig, Klavier zu spielen. Auch das Singen kann anstrengend sein", erzählte die Berlinerin: "Die Zuschauer haben mit mir gebibbert und sind zusammengerutscht, was auch gut zu meiner Musik passt."
- Liveticker: So lief das Stramu in Würzburg