"Out of Dürrbachtal" ist der Titel des neuesten Bühnenstücks von Autor Johannes Jung, das die Theatergruppe des Tals, bestehend aus einheimischen und "eingeführten Gewächsen", an drei Abenden im vollbesetzten Pfarrheim von St. Rochus und St. Sebastian in Unterdürrbach präsentierte. Die großen Probleme der Welt wurden für zwei Stunden zwar nicht aus der Welt geschafft, aber durchaus mal aus anderen Blickwinkeln gesehen.

Wenn dem Dürrbachtal die Gefahr droht, als Opfer eines Ringtausches von der Schweiz annektiert zu werden, wenn der Bau einer Schokoladenpipeline Sweet-Stream-2 diskutiert wird und den Leuten bei einer Bürgerversammlung mit einem zweifelhaften Abstimmungsgerät russischer Herkunft ein falsches Ergebnis untergejubelt wird, sorgt das natürlich für Tumult in dem beschaulichen Tal zwischen Steinburg und Schenkenturm. Und das alles, weil in einem Dürrbacher Garten ein alter Knochen gefunden wurde, aus dem durch wüste Experimente des karrieregeilen Professors Amandus Fronckensteen der vermeintliche "Homo Dürrbachensis" wieder zu einem neuen Leben erweckt wird – da ist das lustige Gruselkabarett perfekt.

Nur gut, dass die vordergründig hinterwäldlerischen Dürrbachtaler durch Witz und Klugheit, das Ungeheuer wieder ins Jenseits befördern können. Und damit verschwindet dieses universale Geschöpf des Grauens auch wieder genauso schnell, wie es in das friedliche Tal am Rande der großen Stadt gekommen war. Schön, wenn es mit der Vertreibung des Bösen immer so einfach wäre. Im Dürrbachtal hat's geklappt und das Publikum belohnte den Einsatz des ganzen Ensembles mit viel Gelächter, guter Laune und großem Beifall.

Von: Susanne Heer, für die Theatergruppe Unterdürrbach