Im gut gefüllten Weigenheimer Weinfestzelt fühlte sich Katharina Schulze wohl. Energiegeladen tanzte sie zur Musik der Rossinis mit und auf der Bühne machte sie grüne Positionen klar. "Grüne Politik trifft fränkische Kultur" – unter diesem Motto eröffneten die mittelfränkischen Grünen die heiße Phase im Wahlkampf. Zum dritten Mal nutzten sie nach 2013 und 2018 das Weinzelt.
Neben Reden der bayerischen Grünen-Spitzenkandidatin Schulze, die sich auch ins goldene Buch der Gemeinde eintrug, sprach Staatssekretär Michael Kellner aus dem Berliner Wirtschaftsministerium. Ihre Positionen durften Landtagsabgeordneter Christian Zwanziger, Landtagsdirektkandidat André Höftmann und Bezirkstagsdirektkandidatin Sabine Geyer vorstellen.
Nicht alle im Festzelt waren der Meinung der Grünen, denn viele politisches Farben waren unter den Zuhörenden vertreten. Gerade was die landwirtschaftlichen Positionen betraf. Aber das hatte "Katha" Schulze in ihrer Rede eingefordert: eine Diskussion mit Anstand und Respekt, wie es "unsere Demokratie verdient". Und dieser Diskussion stellten sich die Redner. Zwanziger nahm gleich nach seinen Statements auf der Bühne an einem Tisch Platz, an dem man ganz und gar nicht seiner Meinung war.
Auch Bürgermeister Rainer Meyer gab den Grünen in Bund und Land einiges mit auf den Weg, vor allem die Stärkung des ländlichen Raumes. "Es ist wichtig, dass die Politik auf das Land kommt." Es sei ebenso wichtig, dass man miteinander statt übereinander redet. Die Dorferneuerung sei ein voller Erfolg gewesen. Wenn nun gesagt werde, dass diese Mittel nicht mehr nötig seien, dann "tut das weh".
Etwas, das dem ländlichen Raum nicht hilft, ist laut Meyer das Deutschland-Ticket. "Wir haben keinen ÖPNV. Bei uns ist der ÖPNV der Schulbus." Auf jeden Fall: "Die Kürzung der Mittel ist nicht der richtige Weg." Dann widmete sich Meyer der Bürokratie. Die sei überbordend, was lähme und für Frust sorge. Frust spalte und "treibt Menschen einer komischen Partei zu, die wir nicht wollen". Deshalb forderte Meyer von den Politikern: "Kämpft gegen die Bürokratie."
Die Grünen stehen für "regional und fair", wie Moderatorin Ruth Halbritter betonte. Deshalb war auch eine faire Modenschau geboten. Elke Klemenz, eine der Geschäftsführerinnen von "farcap" in Fürth, hatte die Models mit der zu ihnen passenden Kleidung ausgestattet. Weinbauvereinsvorsitzender Klaus Markert und seine Kinder Lena (Weigenheimer Weinprinzessin) und Ben, die amtierenden und ehemaligen Weinhoheiten Eva Hassold (Ippesheim), Marie Merbecks (Seinsheim), Lisa Belz (Nenzenheim), Xandra Endreß (Ulsenheim) und Tatjana Feindert (Kaiserin Kunigunde) sowie Helen Kloha waren die Models.
