
"Leben nach Krebs", so lautet das Motto der Ochsenfurter Selbsthilfegruppe die im Pfarrzentrum St. Andreas 20-jähriges Bestehen feierte. Die mit gelben Rosen geschmückten Tische, die mit den brombeerfarbenen Shirts der Mitglieder Farbe in den lichtdurchfluteten Raum brachten, ließen ebenso erkennen, dass hier aus einem besonderen Anlass gefeiert wird, wie die zauberhaften Klänge mit denen Saxophonistin Martina Schmidt die Festlichkeit eröffnete und sie musikalisch begleitete.
Laut Petra Reetz und Renate Schmidt, die Leiterinnen der Gruppe, die von den derzeit 24 Mitgliedern 20 zur Feier willkommen heißen konnten, hat Rosemarie Spenkuch 2002 die Selbsthilfegruppe, die unter dem Dach der Bayerischen Krebsgesellschaft angesiedelt ist, ins Leben gerufen. Die Nachfolge trat 2010 Heidi Mark an. Seit 2014 leitet Petra Reeske die Gruppe im Team mit Renate Schmidt und Margit Gutschmidt.
Jeder wird mit offenen Armen empfangen
Nach der Corona bedingten Pause treffen sich die Mitglieder im Alter von Mitte 50 bis 84 Jahren jetzt wieder jeden ersten Mittwoch im Monat im Bürgerhaus "Rote Schule" in Ochsenfurt. Jeder, egal ob Mann oder Frau, werde mit offenen Armen aufgenommen, betonte Petra Reetz.
Bei den Treffen informieren sich die Mitglieder über Therapien, spenden sich gegenseitigen Trost und lachen auch sehr viel miteinander. Zu den Aktivitäten der Gruppe zählen Vorträge von Ärzten und Therapeuten, ebenso wie Wanderungen, Theater- und Weihnachtsmarkt- und Museumsbesuche. In den Sommermonaten treffen sich die Mitglieder im Biergarten oder treffen sich auch zuhause. Auch die regelmäßige Teilnahme an Reginonaltreffen der Bayerischen Krebsgesellschaft und Fortbildungsveranstaltungen stehen auf dem Programm.
Dankesworte des Landkreises, der Stadt und der Kirche
Renate Schmidt bedankte sich bei den Mitgliedern: "Ihr seid es, die jeden Monat in die Gruppe kommen, die dem Leitungsteam den Rücken stärken, die jederzeit hinter uns stehen und die uns ihr Vertrauen schenken." Dank ging auch an Ochsenfurts Bürgermeister Peter Juks für die kostenlose Überlassung des Raumes im Bürgerhaus. Nach den Glückwünschen von stellvertretender Landrätin Karen Heußner, äußerte sich Ochsenfurts dritter Bürgermeister Tilo Hemmert erfreut darüber, dass diese segensreiche Einrichtung seit 20 Jahren Bestand in der Stadt habe. Die Möglichkeit in der Selbsthilfegruppe Unterstützung und gegenseitige Hilfe zu geben und zu finden, hob auch Stadtpfarrer Oswald Sternagel hervor.
Nach der Gratulation von Behindertenbeauftragten Matthias Kunad präsentierten Monika Müller und Melissa Kunzi von der Bayerischen Krebsgesellschaft Würzburg das Wort "Selbsthilfe" aufgeteilt in einzelnen Buchstaben. Das die Worte wie "sich trauen", "leben", "Spaß", "lachen", "Freundschaften" oder auch "Trauer" den Mitgliedern der Ochsenfurter Selbsthilfegruppe bestens vertraut sind, das war unüberhörbar bei den Worten von Doris Zappe-Meinhard. Sie dankte im Namen der Mitglieder dem Leitungsteam für dessen ehrenamtliche Arbeit und die Fürsorge, mit der sie sich zum Wohle der Menschen in der Gruppe einsetzen.
