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WÜRZBURG
Gustav-Walle-Schule: Entdecker-Raum mit Tablet-PC's
In der Gustav-Walle-Mittelschule in der Lindleinsmühle wurde das neue Unterrichtsmodell OASE vorgestellt, ein Lehrmodell mit flexiblen Möbeln und Ipads für jeden Schüler der Ipad-Klasse. Dass sie das Konzept verstanden haben, demonstrierten die Kinder vor ihren Gästen. Unser Foto zeigt (sitzend) Schüler der Gustav-Walle-Schule aus unterschiedlichen Jahrgängen und stehend von links: Peter Wolf (Versorgungswerk der Unterfränkischen Innungen), Judith Jörg (Stadträtin), Gudrun Reinders (Projektleiterin), Joachim Erhard (Bürgerstiftung) und Rainer Ankenbrand (Sparkassen-Stiftung).
Foto: Patty Varasano | In der Gustav-Walle-Mittelschule in der Lindleinsmühle wurde das neue Unterrichtsmodell OASE vorgestellt, ein Lehrmodell mit flexiblen Möbeln und Ipads für jeden Schüler der Ipad-Klasse.
Regina Urbon
 |  aktualisiert: 27.04.2023 06:13 Uhr

Neu und vorläufig noch einzigartig an Würzburger Mittelschulen ist das Projekt OASE: ein Lehrkonzept an der Gustav-Walle-Mittelschule mit einer Ipad-Klasse, in der jeder Schüler sein eigenes Ipad hat – als Dauer-Leihgabe fürs gesamte Schuljahr. Stadtratsmitglied Judith Jörg (CSU) hat das Projekt OASE mit angestoßen. Sie meint, das sei ein Modellprojekt für ganz Bayern.

Bei einer Veranstaltung mit Sponsoren der OASE interviewten Schüler verschiedener Jahrgangsstufen ihre Gäste. OASE steht für „Offene Arbeitsatmosphäre und Stille Einzelarbeitsplätze“. In diesem Sinne werden (Gruppen-)Lern- statt Klassenräume geschaffen, haben die Schüler bei Bedarf aber auch „ruhige Arbeitsplätze, wie wir sie aus Bibliotheken kennen“, sagt Projektleiterin Gudrun Reinders. So können die Schüler in Gruppen forschen und arbeiten, können aber auch ihr Wissen in Einzelarbeit vertiefen. Reinders ist Lehrerin der 6. gebundenen Ganztagsklasse, der „6 G“: Das ist die erste Tablet-Klasse. Mit dem Einsatz der Tablets über Wireless LAN (WLAN: drahtloses lokales Netzwerk) werden die Arbeitsplätze der Schüler flexibel.

Teamarbeit in der Ideenschmiede

Die OASE hatte Gudrun Reinders zunächst mit ihrer Kollegin Karin Dietzsch entwickelt. Gemeinsam mit den Schülern entstand eine Ideenschmiede zu der Frage, wie das Wunschzimmer, die „OASE“, denn konkret aussehen könnte. Die Mittelschüler machten sich daran, gemeinsam mit Gustav-Walle-Grundschülern ihren Vorstellungen Raum zu geben. Zwei Jahre haben sie unter Mithilfe von Fachlehrer Swen Michalzik (Technik, Werken und Computer Added Design – CAD) Anregungen aus dem Internet geholt, eigene Ideen entwickelt und Modelle aus Pappe, Styropor und buntem Papier hergestellt. Unterdessen nahm die Schule mit dem Projekt OASE immer wieder an Wettbewerben teil und erhielt mehrere Auszeichnungen und Preisgelder dafür.

Flexible Möbel für unterschiedliche Ansprüche

9000 Euro kamen zusammen, um den Experimentierraum mit Möbelstücken wie Stühlen und Hockern, Stehtischen mit Fächern und mit Schränken samt bunten Schubladen einzurichten, alles flexibel einsetzbar, die Hocker zum Stapeln oder Ausbreiten, Stehtische mit Rädern, alles auch leicht zu verschieben: immer wieder neue Bereiche entstehen je nach Bedarf. Bereits vor vier Jahren, so Schulleiter Matthias Schranner und Konrektorin Wiltrud Kuhn, sei in den neuen „Lehrplan plus“, der jetzt in den 5.

Jahrgangsstufen aller Schularten angekommen ist, auch ein modernes Medienkonzept eingearbeitet worden.

Ipads keine Konkurrenz für klassische Schulbücher

Dazu passen die PC-Tablets (Ipads), die vor allem in den Mintfächern Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik eingesetzt werden. Die Schüler erlernen und entwickeln ihre Aufgaben mit Schulbüchern genauso wie mit Hilfe von Lehrstoff über Internet-Plattformen und mit digitalen Büchern und weiterführenden Lernmaterialien. Aufgabenstellungen sind, so Michalzik, zum Beispiel Elektroversuche, das Kennenlernen von Stromkreisen, Strom selbst herstellen, Zahnrad-Experimente mit dem Fischer-Technik-Baukastensystem, Experimente im Bereich Optik mit Linsen oder im Bereich Akustik mit dem Schnur-Telefon. Die Walle-Schüler verbinden ihre naturwissenschaftlichen Inhalte auch immer wieder mit gesellschaftlichem Engagement: im Kindergarten zum Beispiel, wo sie selbst als Lehrer rund ums Thema Wasser agierten.

Ihren Gästen, darunter als Vertreter der Bürgerstiftung Joachim Erhard (VR-Bank), Peter Wolf (Firma Expert-Beck und Vertreter der Innungen), Rainer Ankenbrand (Sparkasse) Quartiersmanager Claus Köhler und Schulamtsdirektor Erwin Pfeuffer, stellten sie OASE anhand einer Videopräsentation vor.

15 000 Euro kosteten die insgesamt 24 Ipads. Zwei Drittel spendeten Geldgeber wie die Bürgerstiftung, Banken und das Versorgungswerk der unterfränkischen Innungen e.V., und ein Drittel die Stadt Würzburg als Sachaufwandsträger.

 
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