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Veitshöchheim
Günterslebener Straße: Anwohner müssen Schlussrate nicht zahlen
Symbolische Übergabe der für 2,4 Millionen Euro sanierten Günterslebener Straße: (von links)  gemeindlicher Tiefbauingenieur Jürgen Hardecker, vom BFW die Mobilitätstrainer Andrea Hartwig und Hellmuth Platz, die Gemeinderatsmitglieder Marlene Goßmann, Simon Kneitz und Oswald Bamberger (Verkehrsreferent), Bürgermeister Jürgen Götz, vom Planungsbüro ARZ  Geschäftsführer Tobias Schneider und Bauleiter Mathias Hofmann, von der Energieversorgung Matthias Englert (Netzwerkmeister Strom), von der bauausführenden Firma MK Grümpel die Bauleitung mit Viola Sagrauske und Justin Fiedler sowie Gemeinderatsmitglied Stefan Oppmann.
Foto: Dieter Gürz | Symbolische Übergabe der für 2,4 Millionen Euro sanierten Günterslebener Straße: (von links)  gemeindlicher Tiefbauingenieur Jürgen Hardecker, vom BFW die Mobilitätstrainer Andrea Hartwig und Hellmuth Platz, die ...
Dieter Gürz
 |  aktualisiert: 02.04.2019 13:08 Uhr

In neuem Glanz erstrahlt die 1,3 Kilometer lange Günterslebener Straße mit neuer Asphaltdecke, gepflasterten beidseitigen und wo möglich verbreiterten Gehwegen sowie mit weiteren Verbesserungen.

Bis 1971 noch Teil der Kreisstraße WÜ 7 Richtung Güntersleben zählt die Günterslebener Straße zu den am meisten befahrenen Straßen im Ort, erschließt sie doch das Schul- und Sportzentrum sowie das Berufsförderungswerk für Blinde und Sehbehinderte. Allein 660 Schüler besuchen das Gymnasium und 440 Schüler die Grund- und Mittelschule. Hinzu kommt auch noch die Förderschule des Landkreises.

Ein erster Schritt zur Sanierung wurde bereits in den Sommerferien 2015 im Bereich der Engstelle der Bahnhofstraße bis zur Brücke über die B 27 auf einer Länge von 150 Meter getan. Nach einer Bauzeit von 15 Monaten war nun im Oktober der Ausbau des 1150 Meter langen zweiten Bauabschnittes fertig. Die Gemeinde lud deshalb die Anlieger zur Eröffnungsfeier in die Aula der Eichendorff-Grundschule ein.

Die Gesamtkosten für die beiden Bauabschnitte belaufen sich auf 2,4 Millionen Euro. Vom Freistaat Bayern wurden der Gemeinde laut Bürgermeister als Fördermittel für die Gehwege 275.000 Euro und für die Bushaltestellen 95.00 Euro, also insgesamt 370.000 Euro in Aussicht gestellt.

Letztmals wurden für einen Straßenausbau auch die Anlieger zur Kasse gebeten. Der Anliegeranteil wurde mit 910.000 Euro berechnet, davon leisteten als 70-prozentige Vorausleistung in zwei Raten die Gemeinde und der Landkreis als Eigentümer des angrenzenden Schulzentrums 480.000 Euro und die privaten Eigentümer 160.000 Euro. Aufgrund der vom bayerischen Landtag im Juni 2018 beschlossenen Abschaffung der Straßenausbaubeträge rückwirkend zum 1. Januar 2018 sind die Anlieger aber von der Zahlung der Schlussrate von 270.000 Euro befreit. Die Vorauszahlungsbescheide in Höhe von 70 Prozent hatte die Gemeinde noch vor Inkrafttreten der Neuregelung mit Baubeginn im August 2017 an die Eigentümer verschickt. Der Bürgermeister hofft, dass der Freistaat Bayern der Gemeinde diesen Einnahmeausfall erstattet.

Beitragspflichtig war nur die Pflasterung der Gehwege im Vollausbau, da bei der Fahrbahn eine Asphaltierung nach Abfräsen der Oberdecke ausreichte. Augenfällig ist auf der gesamten Länge der von Schülern des Gymnasiums bei einer Umfrage gewünschte bergwärts markierte Schutzstreifen für Radfahrer.

Bei der Maßnahme wurde auch die Straßenbeleuchtung einschließlich der 35 Masten durch die Energieversorgung Lohr-Karlstadt und Umgebung erneuert. Die neue LED‐Beleuchtung führt zu einer Leistungsreduzierung von 50 Prozent. Verlegt wurden des Weiteren Mikrokabelrohre in jedes Grundstück für die spätere Realisierung eines Glasfaseranschlusses.

Wesentliche verkehrstechnische Verbesserung ist, dass alle fünf Bushaltestellen unter Auflassung vorhandener Busbuchten barrierefrei umgebaut, mit modernen Wartehallen ausgestattet und Flächen für den Wartebereich geschaffen wurden. Die Bushaltestelle Heinestraße talwärts wurde an den Parkplatz der Eichendorff-Grundschule verlagert

Der neu eingebaute 18 Zentimeter hohe Kasseler Sonderbord verläuft nun direkt am Fahrbahnrand, sodass als Folge die Busse nun auf der Straße halten und sie bei eingeschalteten Warnblinkern beim Annähern nicht überholt und beim Halten nur in Schrittgeschwindigkeit passiert werden dürfen. Die eingebauten Bodenindikatoren im Bereich des vorderen Buseinstiegs ermöglichen ein GPS-vernetztes Leitsystem. Laut BFW-Mobilitätstrainer Hellmuth Platz ist die so ausgebaute Straße für das Berufsförderungswerk für Blinde ein Musterprojekt für Barrierefreiheit.

Zur Verbesserung der Verkehrssicherheit wurden vor dem Gymnasium die Fahrbahn um 2,50 Meter verbreitert und eine barrierefreie Querungsstelle installiert und weiter unten die Fußgängerampel in Höhe der Grundschule erneuert sowie im Bereich der Schulen vier Geschwindigkeitsanzeigen mit radargesteuerten LED-Anzeigen realisiert. Bürgermeister Götz: "Es hat sich gezeigt, dass die deutlichen Zeichen auf die gefahrene Geschwindigkeit bei fast allen Verkehrsteilnehmern Wirkung zeigen und den Verkehr nachhaltig bremsen."

Weiter wurden die Einmündung der Nikolaus-Fey-Straße umgebaut, die Asphaltdecke im Bereich der Zufahrt zur Sozialstation und zur Bücherei im Bahnhof erneuert, die Brücke zur Schönstraße in Abstimmung mit dem Staatlichen Bauamt als Baulastträger unter Kostenteilung in ihrer Oberfläche saniert und die Zahl der Parkplätze in der Eichendorffstraße durch einen senkrechten Ausbau mit Pflasterung auf 28 verdoppelt.

Schließlich wurde die hohe Stützwand zur B 27 auf Vordermann gebracht und zur Wiederbepflanzung der Mauer mit Rankgewächsen ein breiteres Pflanzbeet mit Steineinfassung erstellt.

Alle Bushaltestellen wurden mit modernen Wartehallen ausgestattet und Flächen für den Wartebereich geschaffen. Der neu eingebaute 18 Zentimeter hohe Kasseler Sonderbord verläuft nun direkt am Fahrbahnrand.
Foto: Dieter Gürz | Alle Bushaltestellen wurden mit modernen Wartehallen ausgestattet und Flächen für den Wartebereich geschaffen. Der neu eingebaute 18 Zentimeter hohe Kasseler Sonderbord verläuft nun direkt am Fahrbahnrand.
Im Zuge der Sanierung der Günterslebener Straße wurde für 18.000 Euro die Stützwand gesäubert,  mit einem neuen Anstrich versehen und ein breiteres Pflanzbeet mit Steineinfassung erstellt.
Foto: Dieter Gürz | Im Zuge der Sanierung der Günterslebener Straße wurde für 18.000 Euro die Stützwand gesäubert,  mit einem neuen Anstrich versehen und ein breiteres Pflanzbeet mit Steineinfassung erstellt.
 
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