
Am Würzburger Nikolausberg, zwischen Käppele und Frankenwarte, wächst eine besondere Baumart, die Baumhasel. Die ursprünglich auf dem Balkan und im Kaukasus beheimatete Baumhasel gehört zu den sogenannten "Zukunftsbäumen", denen die Forstwirte zutrauen, dass sie mit einem Klimawandel gut zurechtkommen. In Deutschland ist sie bisher überaus selten. In dem zirka 50 Hektar großen Waldgebiet am Nikolausberg wurden die ersten Baumhaseln jedoch schon vor 80 Jahren gepflanzt, wo sie bis heute hervorragend gedeihen.
Der Forstbetrieb der Stadt Würzburg hat nun einhundert Baumhasel-Pflänzchen an die Gemeinde Güntersleben übergeben. Gezogen wurden sie allesamt aus dem Samen der Nikolausberg-Baumhaseln. Auf den besonderen Bestand aufmerksam wurde der Leiter des Städtischen Forstbetriebes, Karl-Georg Schönmüller. Forstwissenschaftler der Technischen Universität München haben daraufhin die Bäume 2022 genau untersucht und ihre hohe Qualität bestätigt.
Klimafeste Ergänzung
Die ersten Früchte wurden im Herbst 2023 gesammelt und an Spezialbaumschulen übergeben, die daraus bis zu 50 Zentimeter große Pflänzchen nachgezogen haben. Die Baumhasel ist an warme und trockene Bedingungen angepasst, sie kommt aber auch mit Dürre und Frost gut zurecht. Im Günterslebener Gemeindewald sollen sie als klimafeste Baumart den einheimischen Laubwald ergänzen. Die Bäumchen sollen im Bereich Fass und Rothloch gepflanzt werden