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OCHSENFURT
Günter Jäger verfasste Buch über Steinbrüche im Stadtgebiet
Von unserem Mitarbeiter Klaus L. Stäck
 |  aktualisiert: 24.10.2013 17:55 Uhr

Der fränkische Muschelkalk hat seine Qualitäten als Material für Bau und Handwerk. Entdeckt und genutzt wurde der Stein-Reichtum, der über Jahrmillionen gewachsen ist, vor allem im 19. und 20. Jahrhundert. Gewinnung und Verarbeitung von Stein waren am Maindreieck einst ein herausragender Wirtschaftszweig. Ihm ist das von Günter Jäger verfasste Buch mit dem Titel „Rund um die Ochsefurder Steebrüch“ gewidmet.

Fast zwei Jahre hat Jäger, einer der aktivsten Mitstreiter im Ochsenfurter Arbeitskreis Geschichte, dafür Ansprechpartner ausfindig gemacht, Material gesucht, gesichtet, ausgewertet und unzählige Gespräche geführt.

Eigentlich kam Jäger eher zufällig zu dieser Aufgabe. Ausgangspunkt war eine Ausstellung des Arbeitskreises in der Bibliothek über die Steinindustrie gewesen. Paul Hofmann vom Steinwerk Kraemer/Hofmann habe danach noch wertvolle ergänzende Hinweise gegeben und Unterlagen zur Verfügung gestellt, somit den Stein für eine weitaus umfänglichere Darstellung des Themas ins Rollen gebracht.

Alle Steinbrüche

Behandelt werden im Buch alle Steinbrüche, die es im heutigen Stadtgebiet einschließlich der Ortsteile gab oder noch gibt, sowie die meisten Stein verarbeitenden Betriebe, soweit Quellen erschließbar waren.

Die Lage der Steinbrüche ist auf Karten zu ersehen. Reich bebildert sind die Chroniken und Beschreibungen der Firmen mit Einblicken in die Arbeitswelt, Belegschaftsporträts, Darstellungen der einzelnen Berufe und technischen Hilfsmittel.

Anfangs war im Steinbruch Handarbeit mit Werkzeugen gefragt. Der Personalbedarf war groß. Es gibt Schätzungen, wonach allein in der Nähe von Würzburg über 1000 Menschen beschäftigt waren.

Anstrengend war die Arbeit immer, so dass Bierfass und Mostkrug unabdingbare Utensilien waren. Zu sehen ist dies auf Zeichnungen des Steinmetzes Konrad Hehn, der unter dem Spitznamen „der Stäck“ bekannt wurde und auch ein Gedicht über die Arbeit im Steinbruch verfasste.

Muskelkraft war zunächst auch beim Transport erforderlich. Besonders starke Pferde zogen die schweren Wagen mit den herausgebrochenen Quadern, bevor Lastwagen ihre Rolle übernahmen.

Sprengtechnik

Der Abbau wurde erleichtert mit Einführung der Sprengtechnik und später durch Großmaschinen, die immer mehr Arbeitskräfte ersetzten. Begehrt war der Muschelkalk vom Maindreieck hauptsächlich wegen seiner Witterungsbeständigkeit, und das über den Kontinent hinaus.

Verwendet wurde er beispielsweise am Pergamonmuseum und am Olympiastadion in Berlin und beim Zentralbahnhof von New York.

Ein eigenes Kapitel ist dem Leben in aufgelassenen Steinbrüchen gewidmet, nämlich am Beispiel des mit einem Gütesiegel bedachten Geotops bei Kleinochsenfurt, wo seltene Pflanzen und Tiere ihre Heimat haben.

Ergänzt werden die Darstellungen im Buch durch Zeitungsberichte, beispielsweise über einen Steinhauerstreik in Goßmannsdorf von 1906, historische Gemeinderatsprotokolle und fotografische Erinnerungen aus privater Hand.

Der Autor selbst steuerte neuere Fotos und Zeichnungen aus eigener Feder bei. Redaktionelle Unterstützung gewährten Manfred Hinkelmann und Dr. Roland Kofer.

Öffentlich vorgestellt wird das Buch bei einer kleinen Feier am Samstag, 26. Oktober, um 10.30 Uhr im Triasmuseum Kleinochsenfurt.

 
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    dr Stäck wor obr a Frickerhäuser net wor?Vielleicht stellt die Mainpost Zug um Zug die Steinunternehmen im LK Wü und deren Steinbrüche vor. Wäre interessant!
    Sind nicht auch viele Steine nach Nürnberg gewandert? Ich meine auf dem ehem. Reichsparteitaggelände unterfränkischen Muschelkalk entdeckt zu haben. Allerdings war der von minderer Qualität. Weis jemand aus welchem Steinbruch diese Steine kamen?
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