Zu Beginn der Gemeinderatsitzung in Eisenheim stand eine Anfrage im Mittelpunkt, welche sich auf die Erschließung und den Kauf eines Untereisenheimer Grundstückes am Ortsausgang Richtung Obereisenheim bezieht. Grundsätzlich äußerte sich der Gemeinderat dem Vorhaben gegenüber positiv, allerdings gebe es einige Hürden: Das betroffene Gebiet sei aktuell biotopkartiert, es müsse also über die Naturschutzbehörden eine Ausgleichsfläche gefunden werden, weiterhin wären die gesamten Kosten für die Erschließung, inklusive der Wasserversorgung, Abwasserbeseitigung und Erneuerung der am Grundstück anliegenden Straße, vom Käufer zu tragen. Der Gemeinderat befürchtet, der Käufer sei zu derartigen Kosten nicht bereit, stimmte der Weiterverfolgung des Antrags allerdings einstimmig zu.
Im Anschluss zog man eine Zwischenbilanz zum Haushaltsplan 2024. Eine Gegenüberstellung der Einnahmen und Ausgaben des Verwaltungshaushaltes ergibt eine positive Entwicklung des Haushaltes, jedoch hauptsächlich bedingt durch weniger Ausgaben statt durch vermehrte Einnahmen. Bei den Einnahmen zeigte sich ein deutliches Minus im Vergleich zum letzten Jahr, dies erklärt sich durch ein Defizit aus dem Wald – es habe weniger Wertholzverkäufe gegeben, "insgesamt wurde aber auch zu wenig Holz geschlagen und aufgelegt", so Bürgermeister Holzinger. Über 600.000 Euro wurden bei den Ausgaben eingespart, trotz der positiven Bilanz positioniert sich der Bürgermeister dazu kritisch: "Zunächst hört sich das gut an, aber das Geld war nicht investiert."
Senkung der Grundsteuerbeträge trotz unklarer finanzieller Lage
Anlässlich des durch den bayrischen Landtag veranlassten wertunabhängigen Flächenmodells, welches Lage und Wert des Grundes bei der Erhebung der Grundsteuer nicht mehr mit einbezieht, beriet sich der Gemeinderat weiterhin über die Hebesätze der Grundsteuer. Durch die Gesetzesänderung kam es in den letzten Jahren zu enormen Beitragssteigerungen, in einigen Fällen verzehnfachten sich die Beträge sogar. Aktuell fehlen noch etwa ein Viertel der Messbescheide, zudem ist bereits absehbar, dass viele der Messbescheide fehlerhaft sind. Der Gemeinderat geht also davon aus, Beträge zurückzahlen zu müssen, mit sechs Für- und vier Gegenstimmen sprach man sich trotzdem für eine Senkung der Grundsteuer B von 330 auf 300 Prozent aus.
Die vom Landkreis geplante Ortsdurchfahrt in Obereisenheim wurde vom Gemeinderat diskutiert, beabsichtigt sind neben einer Erneuerung der Fahrbahn ein separat laufender Fahrradweg sowie eine beidseitige, behindertengerechte Bushaltestelle. Kanal- und Wasserkosten müsse hierfür die Gemeinde übernehmen, für die restlichen Kosten inklusive der Instandhaltung wird der Landkreis aufkommen.
Insbesondere über den Fahrradweg besteht Skepsis. Gemeinderat Rudolf Heim befürchtet, es würden so weniger ortsfremde Fahrradfahrer den Ort durchqueren. Er macht sich weiterhin Sorgen über potentielle Gefahrensituationen, insbesondere wenn Fahrer mit E-Bikes die Ausfahrt des anliegenden Wohnmobilstellplatzes kreuzen. Dem entgegnen weitere Stimmen des Gemeinderates, dass der aktuelle Radweg durchs Dorf für Ortsfremde nur schwer zu erkennen sei. Diese "stranden" dann häufig am Sportheim und sind sich unsicher, wo der Radweg weitergeht. "Wir müssen uns da an die eigene Nase fassen. Aktuelle Beschilderungen sind nicht gut sichtbar", so der zweite Bürgermeister Jan Baumann. Eine Genehmigung an das Landratsamt, die Bauvorhaben umzusetzen, wurde mit zwei Gegenstimmen durch den Gemeinderat erteilt.