
Wie dringlich und begehrt derzeit Plätze zur Kinderbetreuung sind, bestätigte die Grundsteinlegung zum Neubau des St.-Laurentius-Kindergartens in Zell. Außergewöhnlich, im bereits bestehenden Rohbau, erfolgte der symbolische Akt zeitgleich mit dem Richtfest. Nach Einschätzung des stellvertretenden Vorsitzenden der Kirchenverwaltung, Andreas Gebauer, wird die Inbetriebnahme der neuen Räume dennoch voraussichtlich erst mit Jahresbeginn 2019 erfolgen können.
Nur einen Steinwurf weit entfernt vom bestehenden St.-Laurentius-Kindergarten entsteht derzeit eine komplett neue Kinderbetreuungsstätte. Der Rohbau hierzu wurde schon im zurückliegenden Winter aus der Erde gestampft. Auf zwei Etagen, mit einer Nutzfläche von 1385 Quadratmetern, sollen darin fünf Gruppen Platz finden. Deren Betreuung wird auch weiterhin bewerkstelligt durch 34 Mitarbeiter. Bauherr der mit voraussichtlichen Kosten von 4,5 Millionen geschätzten Einrichtung ist die örtliche Kirchenstiftung. Auf eine „allerdings nicht unerhebliche ideelle und materielle Unterstützung durch die politische Gemeinde“ verwies stellvertretender Bürgermeister Lorenz Antretter (CSU/Freier Zeller Bürger) bei der Veranstaltung. Immerhin drei Millionen Euro steuert die Marktgemeinde Zell nach Antretters Aussage neben einer noch nicht näher definierten Bezuschussung durch die Regierung von Unterfranken zu dem Neubau bei.
„Die Finanzierung der restlichen 1,5 Millionen Euro erfolgt durch die Diözese“, ergänzte Reinhold Schildge, Vorsitzender des St.-Laurentius-Verein Zell als Träger der Einrichtung. In Nachfolge des einstigen Kinder- und Krankenpflegevereins zeichnet der St.-Laurentius-Verein für den betrieblichen Ablauf verantwortlich. Hart an der Auslastungsgrenze der auf 164 Plätze beschränkten Betriebserlaubnis bewegt sich aktuell der vom gleichnamigen Trägerverein organisierte laufende Betrieb des St.-Laurentius-Kindergartens. „Vom Neubau der Einrichtung verspricht sich die Marktgemeinde“ laut stellvertretendem Bürgermeister Lorenz Antretter „einen entscheidenden Standortfaktor für junge Familien in Stadtrandnähe.“ Eine ähnliche Erwartungshaltung äußerte auch Andreas Gebauer für die Kirchenverwaltung. Gebauer geht von einem Gewinn an Attraktivität für den Ort aus.
Zur Schaffung des notwendigen Platzbedarfs für den Neubau musste das ehemalige Schwesternhaus abgerissen werden. In die Mauern des Rohbaus wurden bei der Feier mehrere Gegenstände eingelassen. Dazu gehörten neben einer Ausgabe der Tageszeitung und ein Chronik-Exemplar des Trägervereins auch von den Kindern gemalte Bilder. Ebenfalls mit im Grundstein versiegelt wurde auch ein USB-Stick mit umfassenden digitalen Informationen zum Neubau. Dem Grundstein und schon bestehenden Rohbau erteilte Pfarrer Christoph Dzikowicz den kirchlichen Segen.
Nach Inbetriebnahme des Kindergartenneubaus sollen die bisherigen, 1967 erstellten Räumlichkeiten abgerissen werden. Die weitere Verwendung der dadurch entstehenden Freifläche ist nach Aussage des stellvertretenden Vorsitzenden der Kirchenverwaltung, Andreas Gebauer noch offen.