
Eine Esse, in der ein Feuer lodert und ein Schmied, der Eisen bearbeitet. Dieses früher alltägliche Bild ist längst aus den Dörfern verschwunden. Mit dem Schmiedeprojekt, das Werklehrerin Elke Popp organisiert hat, bekamen die Kinder der dritten und vierten Klasse der Grundschule Sonderhofen von Hanjo von Wietersheim (Castell) einen Einblick in das alte Handwerk.
Der Schmied, dessen Beruf Pfarrer und Notfallseelsorger ist, bringt die Kinder ebenso zum Staunen wie Schulleiter Alois Klüpfel und Lehrerin Mareen Stahler, die die Begeisterung der 60 Mädchen und Buben in die richtige Bahn lenken. Seinen Unterricht beginnt Hanjo von Wietersheim mit dem Anzünden des Feuers in der Esse, die vor dem Schulgebäude aufgestellt ist.
Anschaulich erklärt er wie das zunächst kalte Eisenstück durch das Kohlefeuer erhitzt und anschließend bearbeitet werden kann. Bei der Bearbeitung der vorgefertigten Schlange aus Eisen, die er rotglühend aus der Esse zieht, dürfen die Kinder mithelfen. Die Mädchen und Buben schlagen mit Begeisterung mit einem Rundhammer Schuppen in das eiserne Reptil.
Neben den Schmiede-typischen Spielen wie Hufeisen werfen, geschmiedete Stäbe zu einem Fenstergitter zusammen zu puzzeln oder aneinandergekette Hufeisen voneinander zu lösen, warten Hufnägel darauf, von geschickten Kinderhänden gebogen zu werden. Die aus dem Hufnagel gebogenen Anhänger, die sie mitnehmen dürfen, erhöhte für die kleinen "Schmiedelehrlinge" zusätzlich den Spaß an der nichtalltäglichen Unterrichtsstunde.