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Bergtheim
Grundsatzbeschlüsse zum neuen Kindergarten in Opferbaum
Das frühere Schulgebäude in Opferbaum soll zu einem Kindergarten mit Kinderkrippe umgebaut werden. Im Bergtheimer Gemeinderat wurden Grundsatzbeschlüsse gefasst.
Foto: Irene Konrad | Das frühere Schulgebäude in Opferbaum soll zu einem Kindergarten mit Kinderkrippe umgebaut werden. Im Bergtheimer Gemeinderat wurden Grundsatzbeschlüsse gefasst.
Irene Konrad
 |  aktualisiert: 21.02.2022 02:26 Uhr

Dass "auf jeden Fall eine Drei vor dem Komma stehen wird", das hatten die Mitglieder des Bergtheimer Gemeinderats schon vor einigen Monaten erfahren, als Architekt Hubert Stahl seine Ideen für den Umbau der ehemaligen Schule in Opferbaum in einen zeitgemäßen Kindergarten vorstellte. Nun beschloss der Bergtheim die Fortsetzung der Pläne für eine dreigruppige Kindertagesstätte für knapp 3,87 Millionen Euro brutto.

Bei diesen Zahlen mussten die Mitglieder des Gemeinderats erst einmal schlucken. "Können wir die Kosten stemmen? Was ist denn in unserer Kasse?", fragte Ratsmitglied Michael Burger besorgt? Peter Wagner fürchtet "Unwägbarkeiten bei der Sanierung". Marco Sauer warb weiterhin und als Einziger für einen Neubau an anderer Stelle. Klaus Endres war verärgert darüber, dass durch eine Bedarfsermittlung so viel Zeit verloren gegangen sei und "die Baukosten jetzt explodieren".

Fünf Vergleichsberechnungen vorgelegt

Bürgermeister Konrad Schlier und Architekt Helmut Stahl verwiesen auf ihre erledigten Hausaufgaben. Fünf Vergleichsberechnungen hatten sie mitgebracht. Sie listeten die Vor- und Nachteile sowie die Kosten für einen zweigruppigen Kindergarten mit und ohne Einbeziehung des Nebengebäudes, für zwei Varianten einer dreigruppigen Kindertagesstätte mit zwei Kindergartengruppen und einer Krippengruppe sowie für den Abriss und Neubau an gleicher Stelle auf.

Bei der Gegenüberstellung der Kosten, der möglichen Fördermittel, der Nachhaltigkeit, Energieeinsparung oder Nutzungsvielfalt hatte die Sanierungsvariante des dreigruppigen Kindergartens die meisten Pluspunkte. Der Musikverein kann im Gebäude bleiben. Kinder aus den anderen Gemeindeteilen können mit aufgenommen werden. Das bestehende Gebäude mit seiner guten Bausubstanz wird weiter genutzt.

"Das ist eine vertiefte Kostenschätzung. An den Zahlen wird sich nicht viel ändern. Alle Planungsteams haben mitgewirkt", versicherte Architekt Stahl. Dass der Kostenanteil der Gemeinde bei allen fünf vorgestellten Varianten am Ende wohl bei rund zwei Millionen Euro liegen wird, hat die Ratsmitglieder bei ihrer Entscheidung offensichtlich am meisten überzeugt.

Auch energetische Sanierung der Fassade

In der aktuellen Kalkulation sind laut Stahl die energetische Sanierung der Fassade, alle Brandschutzvorschriften, eine Pettetheizung, eine zentrale Lüftungsanlage, der Austausch des Estrichs und Einbaus eines neuen Bodens mit Trittschalldämmung und Fußbodenheizung, der Einbau eines Aufzugs, komplett neue Fenster, einen Ergotherapieraum, Lagerräume im Keller und die Gestaltung der Freiflächen enthalten.

Die Regierung von Unterfranken erachtet für die Generalsanierung der früheren Schule ein VgV-Verfahren für Architekten- und Ingenieurleistungen als notwendig. Hinter dem Kürzel VgV verbirgt sich die "Verordnung über die Vergabe öffentlicher Aufträge". Weil das Auftragsvolumen des öffentlichen Auftraggebers einen bestimmten Schwellenwert übersteigt, muss das Bauvorhaben nach dieser Vergabeverordnung europaweit ausgeschrieben werden.

Mit seinem Beschluss zur Sanierung des Bestandsgebäudes und den Ausbau des Hauses zu einem dreigruppigen Kindergartens mit 62 Plätzen verband der Gemeinderat die Entscheidung, dass die Verwaltung das Büro gk Projektmanagement Kunz in Kitzingen mit der Durchführung des VgV-Verfahrens beauftragt.

Entscheidung nach eineinhalbstündiger Diskussion

Diese 14:3-Grundsatzentscheidung fiel nach einer eineinhalbstündigen Diskussion im Ratsgremium. Der dritte Bürgermeister Christoph Schäuble sowie die Gemeinderäte Edgar Bauer und Marco Sauer stimmten dagegen.

Beim Umbau der ehemaligen Grundschule in Opferbaum muss die Fensterfront auf der Südseite verändert werden.
Foto: Irene Konrad | Beim Umbau der ehemaligen Grundschule in Opferbaum muss die Fensterfront auf der Südseite verändert werden.

Bürgermeister Schlier hofft, dass er die Entwurfs- und Eingabeplanung im Spätherbst bei der Regierung von Unterfranken und beim Landratsamt einreichen und die Baumaßnahme im Frühjahr 2023 beginnen kann.

Die kirchliche Gemeinde St. Lambertus werde den künftigen Kindergarten in der früheren Schule nicht mehr betreiben. Bürgermeister Schlier hat deswegen schon Kontakt mit den Johannitern aufgenommen. Sie betreiben bereits die neue Kindertagesstätte Vogelnest in Bergtheim.

 
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