Energie für zukünftige Generationen erzeugen und das eigene Land fit für die Zukunft machen – diese großen Ziele hat der Botschafter der Mongolei, Mandakhbileg Birvan, bei seinem Besuch der Wasserstoff-Labore an der Technischen Hochschule Würzburg-Schweinfurt (THWS) formuliert. Das geht aus einer Pressemitteilung der THWS hervor, aus der die folgenden Informationen stammen.
Zusammen mit SPD-Landtagsabgeordnetem Volkmar Halbleib, der Schweinfurter Bürgermeisterin Sorya Lippert und der stellvertretenden Landrätin des Landkreises Schweinfurt, Christine Bender, machte Botschafter Birvan während seiner zweitägigen Reise durch Unterfranken auch Station am THWS-Standort Schweinfurt.
Großes Potential für Wind- und Sonnenenergie
"Die Mongolei plant in Zukunft, 10.000 Ingenieurinnen und Ingenieure auszubilden", erläuterte Birvan. Momentan sei die Mongolei noch stark planwirtschaftlich geprägt und verkaufe vor allem Rohstoffe nach China. Nun will das Land verstärkt auf Wertschöpfung setzen und selbst produzieren mit dem Schwerpunkt erneuerbare Energie.
Die Mongolei kann auf einer Landesfläche, die circa viereinhalb mal so groß wie Deutschland ist, mit einem großen Potential für Wind- und Sonnenenergie punkten, während die Bevölkerungsanzahl nur rund 3,5 Millionen Menschen beträgt. Um dieses Potential auszuschöpfen, sei eine Kooperation mit einer deutschen Hochschule wie der THWS sehr gewinnbringend.
Austausch für beide Seiten lohnenswert
Laut THWS-Präsident Prof. Robert Grebner sei Internationalisierung nach wie vor sehr wichtig für die THWS, vor allem angesichts des demografischen Wandels in der Region: "Natürlich haben wir dann auch die Herausforderung, dass sich die jungen Leute bei uns zuhause fühlen." Hier appellierte Grebner an die Schweinfurter Bürgermeisterin sowie die stellvertretende Landrätin, um günstigen Wohnraum und die notwendige Infrastruktur für die Studierenden sowohl in Schweinfurt, als auch in der Peripherie zu schaffen. Eine lohnenswerte Investition, schließlich bleibe nach Angaben des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) rund ein Viertel aller ausländischen Studierenden nach dem Studienabschluss in Deutschland.
Was die THWS in punkto Wasserstoff-Forschung zu bieten hat, präsentierte der Dekan der Fakultät Maschinenbau, Prof. Johannes Paulus, bei einem Rundgang durch die zahlreichen Labore seiner Fakultät. Besonders hervorzuheben sei hier das Pilotprojekt "Power to Gas" in Haßfurt sowie ein Wasserstoff-Leichtflugzeug, das zurzeit entwickelt wird. In Deutschland werde der Bedarf an grünem Wasserstoff zunehmend steigen, verdeutlichte Paulus. Ohne Import könne dieser Bedarf nicht gedeckt werden. Das Potential der Mongolei sei also für ganz Deutschland und damit auch für die hiesige Region von großer Bedeutung.