zurück
Grombühl
Grüne-Bundesvorsitzende Ricarda Lang in Würzburg: Scharfzüngige Kritik an der Politik der bayerischen Landesregierung
Ukrainekrieg, Sozialpolitik, Klimaschutz: Was die Bundesvorsitzende Ricarda Lang beim politischen Aschermittwoch im Würzburger Fechenbach-Haus zu sagen hatte.
Ricarda Lang ist seit Februar 2022 Bundesvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen. Zum politischen Aschermittwoch der Würzburger Grünen kam sie in die Domstadt. 
Foto: Patty Varasano | Ricarda Lang ist seit Februar 2022 Bundesvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen. Zum politischen Aschermittwoch der Würzburger Grünen kam sie in die Domstadt. 
Patrick Wötzel
 |  aktualisiert: 15.07.2024 11:03 Uhr

Der Landtags-Wahlkampf hat auch in Würzburg offiziell begonnen: Scharfe und auch scharfzüngige Kritik an Ministerpräsident Markus Söder und der Politik der bayerischen Landesregierung stand erwartungsgemäß im Mittelpunkt des politischen Aschermittwochs der Grünen aus Stadt und Landkreis. Über den Tellerrand des Freistaats hinaus blickte die Hauptrednerin, wegen der mehr als 120 Menschen ins Grombühler Felix-Fechenbach-Haus gekommen waren. "Deutschland muss gerechter werden", betonte die grüne Bundesvorsitzende Ricarda Lang, die in ihrer Rede auch den Berliner Ampel-Koalitionspartner FDP ins Visier nahm.

Rund 120 Menschen waren am Aschermittwoch ins Felix-Fechenbach-Haus gekommen.
Foto: Patty Varasano | Rund 120 Menschen waren am Aschermittwoch ins Felix-Fechenbach-Haus gekommen.

"Wenn wir es ernst meinen mit dem Klimaschutz, können wir uns Neinsager in den Ministerien nicht mehr leisten", betonte Lang und meinte damit, ohne Namen auszusprechen, wohl vor allem Bundesverkehrsminister Volker Wissing mit seinem konsequenten Widerstand gegen ein Tempolimit auf Autobahnen. Jeder Bereich der Gesellschaft müsse seinen Beitrag zum Klimaschutz leisten, "aber beim Verkehr sind wir meilenweit davon entfernt", betonte Lang.

Ricarda Lang verteidigte die Entscheidungen zur Unterstützung der Ukraine

Auf das für den Aschermittwoch typische verbale Gepolter verzichtete Lang weitgehend. Den Auftritt von Markus Söder im niederbayerischen Bierzelt bezeichnete sie als "Kulturkampftheater auf ganz großer Bühne", nachdem Bayerns Ministerpräsident am Vormittag in Passau viel Zeit damit verbracht hatte, über Themen wie gendergerechte Sprache herzuziehen und die Politik der Bundesregierung zu kritisieren.

Kurz vor dem Jahrestag des russischen Angriffs am 24. Februar verteidigte Lang die Entscheidungen der Bundesregierung zur Unterstützung der Ukraine. Es gehe darum, an der Seite derjenigen zu stehen, die die internationale Friedensordnung verteidigen: "Wir unterstützen die Ukraine, weil wir wollen, dass dieser Krieg endet."

Viel Zeit nahm sie sich in ihrer gut halbstündigen Rede auch für sozialpolitische Themen wie die von der Bundesregierung geplante Kindergrundsicherung, deren Finanzierung ebenfalls ein Streitthema unter den Koalitionspartnern ist. "Unser Anspruch muss es sein, dass kein Kind in Armut aufwächst. Den Kampf gegen die Kinderarmut gibt es aber nicht zum Nulltarif", sagte Lang, dieses Mal an die Adresse von FDP-Finanzminister Christian Lindner gerichtet.

Ministerpräsident Markus Söder als "Scheinriese"

Vor der Bundesvorsitzenden hatten die beiden grünen Landtagsabgeordneten Kerstin Celina und Patrick Friedl den politischen Schlagabtausch im Vorfeld der Landtagswahl am 8. Oktober eröffnet. Selbst Friedl, sonst eher für sachlichen Austausch von Argumenten bekannt, ließ dabei kein gutes Haar am Ministerpräsidenten: Söder sei ein "Scheinriese", dessen Politik in erster Linie aus Ankündigungen bestehe, "deren Umsetzung ihm völlig egal sind". Ein Beispiel ist das neue bayerische Umweltschutzgesetz, in dem sich die Staatsregierung verpflichtet hat, noch in diesem Jahr klimaneutral zu werden – getan wurde laut Friedl dafür bisher nichts.

Die Landtagsabgeordneten Patrick Friedl und Kerstin Celina sprachen ebenfalls am Aschermittwoch.
Foto: Patty Varasano | Die Landtagsabgeordneten Patrick Friedl und Kerstin Celina sprachen ebenfalls am Aschermittwoch.

Noch länger war die Liste nicht eingehaltener Versprechen und Ziele der bayerischen Staatsregierung bei Kerstin Celina – vom Programm "Bayern Barrierefrei 2023" bin hin zur Verweigerung der Umsetzung des Kita-Qualitätsgesetzes der Bundesregierung. Gleichzeitig laufen im Landtag insgesamt vier Untersuchungsausschüsse der Opposition gegen Söder und andere CSU-Politiker. Unter anderem habe die Staatsregierung die um 8 Milliarden Euro gestiegenen Kosten für eine zweite S-Bahn-Stammstrecke in München bewusst verschleiert: "Dieses Geld wird in München verbuddelt werden und fehlt dann in Unterfranken für unseren öffentlichen Nahverkehr."

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Grombühl
Patrick Wötzel
Armut bei Kindern
Bayerische Ministerpräsidenten
Christian Lindner
FDP Würzburg
Kerstin Celina
Landtagswahlen
Markus Söder
Patrick Friedl
Ricarda-Huch-Schule Gießen
Stadt Würzburg
Tempolimit
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top
  • P. v.
    In die Biotonne gehört kein GRÜNER Speck!!
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • A. S.
    Der Bericht klingt mehr nach gefälliger Hofberichterstattung als nach kritisch-distanzierter Berichterstattung. Originell, wenn man Lang zitiert, die die Neinsager in den Ministerien kritisiert, dabei aber nur Wissing meint, nicht aber die Atomkraft-Neinsager in den anderen Ministerien.
    Bevor man so berichtet, sollte man es besser bleiben lassen.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • M. S.
    Ricarda Lang kann über Markus Söder sagen, was sie will - sie kann ihm das Wasser nicht reichen. Söder ist immerhin Ministerpräsident, während sie nur MdB ist und Parteivorsitzende ist.

    Söder trägt politische Verantwortung für ein Bundesland, sie nur für ihre Partei.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • G. K.
    Leider darf man hier nicht seine Meinung schreiben, wird gleich zensiert, soviel zur freien Meinungsäußerung. Grün ist der Untergang Deutschlands.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • H. S.
    Dass weniger Geld aus München nach Würzburg und Unterfranken fließt liegt nicht an Söder sondern daran, dass mit Barbara Stamm und Oliver Jörg 2 Würzburger im Landtag fehlen, die sich weniger um Bienen und Blumen, dafür mehr um Menschen und Wirtschaft gekümmert haben.
    Aktivitäten kommen hier überwiegend vom SPDler Volkmar Halbleib statt von den Grünen.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • H. S.
    Bis Herbst müssen wir noch warten. Dann könnten Friedl und Co Geschichte sein. Aber er hält sich mit dem Stadtrat ein Türchen offen für die Altersversorgung.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • M. R.
    Die Grün*innen sind doch die personalisierte politische Schizophrenie!

    Im Bund ungedeckte Utopien fordern und Gesetze entwerfen die schlichtweg nicht umsetzbar sind, weil Rohstoffe, Facharbeiter, Netze und Energie fehlen!

    Und vor Ort alles Verhindern was über den Bau von 2m eines geschotterten Radweges hinaus geht verhindern und mit ihren Vorfeldorganisationen dagegen klagen!

    Und die diabolische Manifestation der politischen Schizophrenie ist die Entwicklung vom haarigen Kriegsdienstverweigerer zum Außendienstmitarbeiter des Jahres bei Krauss-Maffei-Wegmann und Rheinmetall!

    Wer diesem Schmierentheater auch noch seine Stimme gibt sollte dringend den Rat eines Spezialisten aufsuchen!
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • B. F.
    das Geld aus Bayern ist in Berlin willkommen, das sollte so schnell wie möglich gekürzt werden !! Bewahre Bayern vor diesen Grünen Chaoten !! Die glauben tatsächlich die Welt retten zu können....doch die Rodung von massenhaft Bäumen z.B. von Tesla das hat diese Partei anscheinend nicht interessiert !!
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • P. v.
    Leider verstößt Ihr Kommentar gegen die Kommentarregeln auf mainpost.de. Wir haben den Kommentar deshalb gesperrt.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • h. k.
    An der BASF ist zu sehen, wohin es mit der Wirtschaft, dank der grünen Politik geht. Wenn Studienabbrecher, Ungelernte und Kinderbuchschreiber das Sagen haben, muss es einfach abwärts gehen.
    Das Klima kann nur gerettet werden, wenn wir uns alle um 360 Grad ändern, gell Frau Baerbock 😜
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • M. B.
    Leider verstößt Ihr Kommentar gegen die Kommentarregeln auf mainpost.de. Wir haben den Kommentar deshalb gesperrt.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • H. S.
    Jawoll Frau Lang, vergraulen sie mal schön die FDP. Was besseres kann Deutschland gar nicht passieren als ein Ende dieser Ampelregierung!
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • H. S.
    Zitat: "Welche in Glück das die Grünen soviele Waffen in die Ukraine liefern ."
    Dunkel ist Ihrer Rede Sinn
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • H. S.
    Nächste Woche kommt die Biotonne raus, da ist aber nicht viel drin…..
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • R. B.
    Die Personalien Lang sagt alles über die Kompetenz der Grünen aus.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • H. S.
    Die Personalien von Frau Lang sagen etwas über ihren Wohnort, ihren Geburtstag und anderen persönlichen Daten aus. Was hat das mit der Kompetenz der Grünen zu tun ?
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • T. M.
    „ Was hat das mit der Kompetenz der Grünen zu tun ?“

    Nixxx!! Kompetenz sucht man bei Frau Lang vergebens….
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • R. B.
    Dass es „Personalie“ heißen soll, haben vermutlich 99 Prozent der Leser verstanden.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • H. E.
    Das sagt sehr viel aus! Wir müssen uns von jemanden, der nichts gelernt hat, keinen Beruf abgeschlossen hat, und niemals sich die Hände dreckig gemacht hat, sagen lassen, wie wir zu leben haben, was wir essen sollen und wie wir unsere Wirtschaft zugrunde richten!
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Veraltete Benutzerkennung
    Leider verstößt Ihr Kommentar gegen die Kommentarregeln auf mainpost.de. Wir haben den Kommentar deshalb gesperrt.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten