Die Gründung der WiSo Bürgerenergiegenossenschaft rückt näher. Es haben sich doppelt so viele Interessenten gemeldet wie mindestens erhofft.
Das Vorhaben, eine der drei in Sommerhausen neu zu errichtenden Windenergieanlagen (WEA) als genossenschaftliches Bürgerprojekt anzugehen, kommt einen Schritt weiter. Geplant wird die WEA von der Energiedienstleistungen Bals GmbH, die bereits die vorhandenen WEA in der interkommunalen Konzentrationszone betreibt. Nach den Informationsveranstaltungen im November hatten Interessenten mehr als 800 Anteile zu je 3000 Euro vorgezeichnet, wie Karl-Heinz Werther auf Anfrage berichtet.
Damit könnten 2,4 Millionen Euro über Genossenschaftsanteile finanziert werden, was der Sommerhäuser Rechtsanwalt, der im interkommunalen Arbeitskreis Energie mitarbeitet, als "sehr solide Grundlage" bezeichnet. "Die Energieversorgung umzustellen", freut sich Werther, "liegt doch in unser aller Interesse."
Interessenten kommen aus der Region
Das Minimum, das über Genossenschaftsanteile finanziert werden sollte, hatte bei 1,2 Millionen Euro gelegen, bzw. 20 Prozent der Gesamtkosten. Diese waren aufgrund der dynamischen Preisentwicklungen noch nicht genau beziffert, aber auf 6,5 bis 7 Millionen Euro geschätzt. Von wenigen Ausnahmen abgesehen, kämen alle Interessenten tatsächlich aus der nächsten Umgebung, so Werther. Den Anteil der Winterhäuser und Sommerhäuser schätzt er auf 80 Prozent der Interessenten. Die anderen kämen beispielsweise aus Eibelstadt, Erlach, Ochsenfurt.
Auch Finanzierungsdarlehen seien angeboten worden, so Werther. Infrage kämen Darlehen bis 25.000 Euro im Rahmen des Genossenschaftsrechts oder auch partiarische, in der Höhe unbeschränkte Nachrangdarlehen. Eine soziale Komponente der Beteiligung, mit der auch weniger solvente Bürger von der Genossenschaft profitieren könnten, enthalte die Satzung nicht. Sie war bei den Info-Abenden angeregt worden.
Die Satzung der Genossenschaft ist im Internet abrufbar
Werther erklärt, dass dann terminliche Zwänge und Zahlungsfälligkeiten zur Finanzierung des Projekts nur schwer kalkuliert und bedient werden könnten. Zu einem späteren Zeitpunkt mit Ratenzahlungen Genossenschaftsmitglied werden zu können, hält Werther dagegen für möglich. Das sei eine Entscheidung von Vorstand und Aufsichtsrat, genau wie die Inanspruchnahme von Finanzierungsdarlehen, der er nicht vorgreifen wolle.
Die Satzung für die WiSo Bürgerenergiegenossenschaft i.G. sei fertig. Sie ist auf der Homepage des Marktes Sommerhausen abrufbar (www.sommerhausen.de). Bei einem Informationsabend am 28. März, 19.30 Uhr, im Ratssaal in Sommerhausen soll sie vorgestellt und Fragen dazu geklärt werden. Die Gründung der Genossenschaft ist für den 1. April vorgesehen, in der Willy-Supp-Halle, 19.30 Uhr.