Am Samstagvormittag lud das Mainfranken Theater erneut zum großen Flohmarkt ein – und die Resonanz war überwältigend. Von 10 bis 15 Uhr konnten interessierte Schnäppchenjäger und Schauspielbegeisterte nicht nur einen Blick hinter die Kulissen werfen, sondern bestenfalls auch ein Stück Theater mit nach Hause nehmen. Von Kostümen über Requisiten und Bühnenbildern war alles dabei. Bereits eine halbe Stunde nachdem sich die Türen der Probebühnen im Nebengebäude des Mainfranken Theaters öffneten, zog sich die Schlange der Besucher bis hin zur anderen Straßenseite.
Viel Gedränge um die Kostüme
Der große Andrang war jedoch nicht sonderlich überraschend. So waren bereits der Kostüm- und Maskenverkauf, so wie auch der Flohmarkt, beim letztjährigen Theaterfest am 22. September 2019 ein riesiger Erfolg und Highlights der festlichen Wiedereröffnung nach der Sommerpause. Flohmarkt und Kostümverkauf waren hier noch örtlich voneinander getrennt, so konnte man im Malsaal im Hauptgebäude des Mainfranken Theaters nicht nur Requisiten und Bühnenbilder kaufen, sondern auch staunend durch den Entstehungsort der Gemälde schlendern. Im Nebengebäude in der Oeggstraße herrschte bei den Kostümen schon wesentlich mehr Gedränge, ein Umstand, mit dem man sich auch am vergangenen Samstag abfinden musste.
Doch der Ansturm beim großen Flohmarkt war nicht unberechtigt, schließlich bot sich die seltene Chance, Schätze aus dem Bühnenleben zu erwerben. Im Erdgeschoss des Nebengebäudes fanden Interessierte alles außer Kostüme, welche ihren eigenen, gut besuchten Raum im Obergeschoss hatten.
Die Auswahl war groß: Kleinigkeiten aus der Requisite wie etwa hübsches Geschirr für kleines Geld, aber auch größeres Mobiliar, großformatige und aufwendige Gemälde, sowie Büsten, Skulpturen und alle erdenklichen Kulissenteile. Für Technikbegeisterte gab es auch eine Auswahl an Musikequipment, ebenso wie verschiedenste Licht- und Tontechnik. Besonders beliebt war ein vollgepackter Tisch, der eine gesamte Längsseite des Raumes einnahm: Perücken in allen Farben des Regenbogens und aus den unterschiedlichsten Materialien. Hier wird sicher der ein oder andere Narr für die bevorstehende Faschingszeit fündig geworden sein.
Ganzkörperkostüme und Accessoires
Auch beim Kostümverkauf im Obergeschoss standen begeisterte Besucher eng aneinander und hatten eine Menge zu durchstöbern. Teile aus verschiedensten Produktionen des Theaters waren vertreten, von simpleren Hemden, Jacken und Oberteilen, bis hin zu aufwendigen und prunkvollen Mänteln, in Handarbeit gefertigten Einzelstücken und fantastischen Ganzkörperkostümen. Auch hier diktierte die Einzigartigkeit und der Aufwand den Preis: Accessoires und einfach gehaltene Teile gab es auch schon für den kleinen Geldbeutel, für die fantasievollen und ausgefallenen Bühnenkostüme musste man schon etwas tiefer in die Tasche greifen. Ein Höhepunkt des Kostümverkaufs waren so auch die vollständigen Kostüme der Charaktere aus dem Familienstück "Der Räuber Hotzenplotz", welches erst vor wenigen Tagen nach seiner sechswöchigen Spielzeit seine letzte Aufführung feierte.